Anleitung zum Träumen

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mythenmetzfan Avatar

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Dallas Clayton hat mit seinem „Superbuch“ ein wunderbares Bilderbuch über Träume geschaffen. Es handelt von Kinderträumen, von Erwachsenenträumen, davon wie Träume auf keinen Fall sein sollten (nämlich nicht vorhanden) und vor allem davon, wie Träume sein sollten. Das Buch, das mit seinem großen Querformat wunderbar für Kinderhände geeignet ist, gibt eine Anleitung wie man richtig träumt: Man soll es auf keinen Fall den Erwachsenen nachmachen, die immer nur von praktischen Dingen träumen, oder von Geld, oder von Dingen, die sie eigentlich gar nicht selbst möchten, sondern die man ihnen als Wunsch eingegeben hat, oder allerschlimmstens gar nicht träumen! Träume sollten laut Clayton möglichst verrückt und unmöglich und vor allem möglichst groß sein. Denn nur dann kann man das Unmögliche auch möglich machen und bewältigen. Er gibt lustig illustrierte Beispiele, die garantiert jedes Kind zum Lachen bringen, und die man so jetzt auf Anhieb wahrscheinlich sogar als Kind nicht träumen würde: Einhörner mit Raketenantrieb, rockende Affen, oder ein Auto das mit Süßigkeiten angetrieben wird. Letzteres wäre für mich persönlich eher ein Albtraum, denn Süßigkeiten soll man lieber essen!

Alles in Allem finde ich, dass das Superbuch ein liebevolles Kinderbuch ist, das ein kurzweiliges Lesevergnügen verspricht und das eine deutliche Botschaft vermitteln will: Träume sind wichtig für ein phantasievolles und schönes Leben, deswegen, Kinder, träumt so viel und so verrückt wie ihr wollt!

Einen kleinen Kritikpunkt muss ich allerdings noch anbringen. Die Idee des Buches ist wunderbar, allerdings muss sie dennoch zuerst mit den Kindern besprochen werden, bevor sie sie ganz verstehen, denn manche Gedanken, z.B. dass Erwachsene Träume träumen, die gar nicht ihre eigenen sind, werden nur kurz angerissen und Kinder verstehen bestimmt nicht sofort, was damit gemeint ist, vor allem Kinder in dem Alter, in dem man solche Kinderbücher mit nur wenigen Sätzen, liest. Außerdem hätte ich es ohne weiteres geglaubt, wenn man mir gesagt hätte, dass das Buch von Kindern für Kinder gezeichnet worden sei, denn die Zeichnungen wirken manchmal so ungelenk, dass man nicht wirklich erkennt, dass die Bilder von einem erwachsenen Mann, der unter anderem als Illustrator arbeitet, gezeichnet wurden.

 

Abschließend kann ich noch sagen, dass ich das Buch meiner Mutter, einer Grundschullehrerin, geschenkt habe, die jetzt eine Stunde in ihrer zweiten Klasse geplant hat, in der sie das Thema Träume und auch das Buch genauer bespricht. Denn, wenn man sich gedanklich genauer und tiefer damit beschäftigt ist das „Superbuch“ meiner Meinung nach wirklich ein super Buch!