In der Zeitmaschine

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lesolaf Avatar

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Selten habe ich ein so dickes Buch in so kurzer Zeit gelesen – ich konnte es nicht mehr weglegen. Miriam Georgs Roman ist so facettenreich und vielfältig, dass man die Schublade, in die er gehört, erst noch erfinden muss. Das Buch vereint einen Schicksalsroman, ein Familiendrama um ein dunkles Geheimnis, eine Liebesgeschichte, einen Kriminalroman mit der Beschreibung historischer Fakten: Die Cholera-Epidimie in Hamburg, die Auswanderer-Problematik, Ballins Auswandererstadt, aber auch das gesellschaftliche Leben Anfang des 20. Jahrhunderts und insbesondere die unterschiedlichen Stände. Besonders erschreckend aus heutiger Sicht sind die beschriebenen medizinischen Diagnosen und Therapien. Dabei malt die Autorin die Kulissen in den Armenvierteln, den Villen der High Society, den Einrichtungen der Auswandererstadt und an Bord der Auswandererschiffe so brillant, dass man sie nicht nur vor sich sieht, sondern meint, mitten darin zu stehen – wie in einer Zeitmaschine. Und was ich von Anfang an geahnt habe, wird zur Gewissheit: Den zweiten Band im Herbst muss ich lesen !