Toller Ausflug ins Hamburg des 19. Jahrhunderts

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Das Cover zeigt bereits ein wenig von dem, was einen erwartet: zwei sehr unterschiedliche Frauen in einer Stadt, die in der Geschichte das Tor zur Welt war. Menschen aus aller Welt kamen nach Hamburg, um ihre Reise in die Neue Welt anzutreten... Sie verbinden damit Hoffnungen und Träume... Und oft haben sie lange auf diesen Traum hingespart, wie Ava. Ava hat in ihrem Leben schon viel erleiden und erdulden müssen, hatte wenig zu lachen, etwa auf dem Hof als Moorbauerskind, das doch nicht das eigene Kind war- was sie jeden Tag zu spüren bekam. In Hamburg dann erlebte sie viel unschönes. Ein Leben lang ausgenutzt und schickaniert; das hielt sie nur aus durch ihre Träume, in die sich flüchtete... Ganz anders Claire, die in privilegierten Verhältnissen aufwächst und von der Armut, wie Ava Tag für Tag erleben musste, nicht einmal ahnen konnte. Dennoch lebte auch sie für ihre Träume - bis diese zerplatzen wie Seifenblasen... Erst ca. Der Hälfte des Buches treffen sich die beiden Frauen und die vorher gewobenen Erzählstränge werden verflochten. Ich muss sagen, gerade dieser Erzählstil, die Sprache und die Art, wie die Geschichte ge- und entwebt wird, hat mich sehr angesprochen. Die Bekanntschaften, die verschieben Charaktere und die unterschiedlichen Milieus machen das Buch bis zum Schluss spannend. Die Erzählung führt viel vom Elend der Flüchtlinge vor Augen, auch von den hygienischen Umständen damals, von den Erwartungen, Träumen und Hoffnungen. Ein absolut gelungener historischer Roman!