voller Emotion und Spannung

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borabora Avatar

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Die Geschichte beginnt im Jahr 1892. Als 5-jährige wurde Ava von ihren Eltern bei Moorbauern zurückgelassen mit dem Versprechen sie später nach Amerika zu holen. Als sie 14 ist, entscheidet sich ihre Pflegefamilie ebenfalls auszuwandern, doch die Cholera kommt dazwischen, sodass Ava alleine zurückbleibt und sich in Hamburg durchschlagen muss. Den Traum vom Auswandern gibt sie aber nie auf und arbeitet bis zur Erschöpfung, um genug Geld für die Fahrkarte zusammen zu bekommen.
Claire gehört zur Oberschicht und sehnt sich nach einem Heiratsantrag ihres Angebeteten. Als dieser eine andere heiratet, bricht für sie eine Welt zusammen. Ihre Gefühle überwältigen sie, wodurch sie als hysterisch abgestempelt wird.

Beide Frauen sind sehr unterschiedlich und haben doch eine Sache gemeinsam: ihr Leben ist komplett vorbestimmt. Ava wird nie etwas anderes als bittere Armut kennen und für Claire ist jede einzelne Handlung von Benimmregeln bestimmt. Beide versuchen auszusteigen und ihr Leben selbst zu bestimmen, sehen sich aber mit vielen Schwierigkeiten konfrontiert.

Die Story wird abwechselnd aus Avas und Claires Sicht erzählt, sodass das Ganze sehr lebendig wirkt. Ava ist die gute Seele, immer freundlich und hilfsbereit. Claire ist aufsässig, laut und mürrisch und anfangs doch recht unsympathisch. Die Autorin schildert ein lebensechtes Bild der damaligen Zeit und vermittelt viele, teils unschöne, Details des Auswanderungsgeschäftes. Die Geschichte ist voller Emotion und Spannung und absolut lesenswert . Einziger Minuspunkt für mich ist, dass am Ende noch so viele Fragen offen bleiben, dass man keine andere Wahl hat als auch das nächste Buch zu lesen. Hier hätte ich mir einen etwas runderen Abschluss gewünscht, sodass der erste Teil auch als unabhängige Geschichte gelesen werden könnte.