Zwei Frauen wie Ebbe und Flut

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adelheid von buch Avatar

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"Das Tor zur Welt - Träume" ist ein mitreißender, spannender und dramatischer historischer Roman mit Tiefgang. Ich hätte den Roman am liebsten in einem Stück gelesen. Die fiktiven Personen, allen voran Ava und Claire, sind in der sehr realitätsnah beschriebenen Kulisse der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Hamburg angesiedelt. Dies war die Zeit der großen Auswanderungswelle von Europa nach Nordamerika. Während Ava als Ziehkind in den sehr kargen Verhältnissen eines Torfstechers im Alten Land aufgewachsen ist, ist Claire die Tochter einer wohlhabenden Hamburger Witwe mit Hauspersonal. Beide Frauen sind extrem in Bedrängnis, wenn auch aus sehr verschiedenen Gründen. So weit ihre Schicksale auch auseinanderliegen, so sind sie doch irgendwie miteinander verbunden und ziehen sich wie magnetisch gegenseitig an. Die beiden Frauen und auch alle anderen Progagonisten sind sehr plastisch und authentisch gestaltet. Besonders eindrucksvoll sind die Lebensumstände der Menschen in dieser Zeit geschildert. Das hat meinen Blick auf unseren derzeit als selbstverständlich angenommenen Wohlstand tatsächlich verändert. Sehr schön ist, dass es im Roman diverse Andeutungen über Zusammenhänge gibt, über die man sich seine eigenen Gedanken machen kann. Auf jeden Fall ist meine Erwartung an den bereits angekündigten zweiten Teil des Romans hoch.
Ich wünsche diesem Buch sehr viele Leser.