Zwei unterschiedliche junge Frauen und Hamburgs Auswandererstadt

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mauz1989 Avatar

Von

Das Tor zur Welt
Miriam George

Im Buch „Das Tor zur Welt“ von Miriam George begleiten wir zwei junge Frauen, die unter-schiedlicher nicht sein könnten. Ava ist eine vom Schicksal gebeuteltes Mädchen, die ein ärmliches Leben führt. Sie träumt von Amerika und hofft dort ihre Familie zu finden. Ava habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie ist genügsam und hat sich mit ihrem Leben arrangiert. Dabei ist sie jedoch nicht verbittert, sondern geht gestärkt aus Rückschlägen hervor. Claire ist hingegeben im Luxus aufgewachsen. Jedoch kann sie sich nicht mit den strengen Sitten der Hamburger-Gesellschaft abfinden. Sie möchte die Welt sehen und träumt von einem mondänen Leben an der Seite des Reedersohns Magnus. Claire ist ein typisch verwöhntes Mädchen. Sie ist impulsiv und handelt bevor sie über irgendwelche Konsequenzen nachdenkt. Auch schaut sie auf andere von oben herab. Das macht sie nicht unbedingt zu einer Sympathieträgerin. Zumal einige ihrer Handlungen für mich nicht nachvollziehbar sind.

Im Buch sind wir in drei verschiedenen Jahren unterwegs; 1883, 1892 und 1911. Da die zeitlichen Sprünge über den Kapiteln angezeigt werden, fand ich mich gut zurecht.
Um das Auswandern und Hamburgs Auswandererstadt geht es dann aber erst in der zweiten Hälfte des Buchs.
Der Schreibstil von Miriam George ist sehr leicht, aber dennoch detailliert. Durch die zahlreichen Beschreibungen weist das Buch doch an der ein oder anderen Stelle kleine Länge auf.
Miriam George hat es aber dennoch geschafft, dass ich am Ball blieb. Insbesondere da es doch Geheimnisse gibt, die im Hintergrund mitschwingen. Daher freue ich mich schon auf die Fortsetzung.