Intelligenz+Frau=Genie?

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winniehex Avatar

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In ihrem Roman "Das verborgene Genie" beleuchtet Marie Benedict das Leben von Dr. Rosalind Franklin, einer brillanten Wissenschaftlerin, deren entscheidende Beiträge zur Entschlüsselung der DNA-Struktur lange übersehen wurden. Die Romanbiografie ist sorgfältig strukturiert und ermöglicht durch klare Orts- und Zeitangaben sowie den Einsatz von Kursivschrift für Gedanken und französische Ausdrücke einen tiefen Einblick in Franklins Leben.

Benedict verwendet die Ich-Perspektive, um die Leser direkt in Franklins Herausforderungen in einer von Männern dominierten Wissenschaftswelt hineinzuziehen. Obwohl das Buch in der zweiten Hälfte, mit dem Wettrennen um die Publikation der DNA-Entdeckungen, an Spannung gewinnt, bleibt die emotionale Verbindung zu den Charakteren begrenzt.

Die Autorin stellt ungeschönt dar, wie geschlechtsspezifische Vorurteile Franklins Karriere beeinflussten, und vermittelt ihre wissenschaftlichen Leistungen sowohl detailreich als auch verständlich. Trotz gelegentlicher modern wirkender Sprache und häufiger französischer Phrasen, die einige Leser als störend empfinden könnten, ist das Buch ein wertvoller Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte. Es ist besonders empfehlenswert für jene, die sich für die Rolle der Frauen in der Wissenschaft interessieren.