Lesenswert, aber nicht ganz überzeugend

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hoelzchen Avatar

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Die Autorin Marie Benedict ist bekannt für Romanbiografien. In diesem Roman geht es um die britische Naturwissenschaftlerin Rosalind Franklin. Wir begleiten Rosalind elf Jahre ihres Lebens, von 1947 bis 1958.
Mit Mitte zwanzig zieht es Rosalind nach Paris, um dort ihre Forschungen zu betreiben. Sie fühlt sich dort wohl, ist das Leben in Frankreich doch so viel leichter und ungezwungener, als im konservativen England. Doch eine unglückliche Liebesgeschichte bringt sie wieder zurück in ihr Mutterland. Am King´s College erreichen ihre Forschungen, zur Entschlüsselung der menschlichen DNA, ihren Höhepunkt. Doch leider gibt es einige Neider unter den männlichen Kollegen und unschöne Ereignisse führen dazu, dass Rosalind sich gezwungen sieht, ihren Arbeitsplatz ein weiteres Mal zu wechseln.
Mari Benedict erzählt diese Romanbiografie in der Ich-Perspektive, welche mir zu Beginn Schwierigkeiten bereitete. Ich braucht lange, um in den Lesefluss zu gelangen. Erst in der Romanmitte stellte sich dieser ein. Das Genre ist für mich schwer einzuordnen. Es ist kein Sachbuch, aber auch kein Unterhaltungsroman. Der wissenschaftliche Teil nimmt einen großen Raum ein. Aber auch als keine Naturwissenschaftlerin, konnte ich dem Geschehen mehr oder wenig gut folgen. Natürlich fehlen mir zum Verständnis die naturwissenschaftlichen Kenntnisse, aber das störte mich nicht weiter. Die Autorin hat mir Rosalind Franklin ein Stückchen nähergebracht und aufgezeigt, welche Arbeit dahintersteckt, um Forschungsergebnisse zu erzielen. Auch der Zeitgeist der 1950er Jahre ist gut getroffen worden. Frauen hatten es definitiv schwerer als Männer, um Anerkennung für ihre Arbeit zu bekommen. Der Machtkampf war groß, ausgelöst durch das unmögliche Verhalten einiger Männer. Ich hätte mir gewünscht, dass Rosalind in ihrem kurzen Leben, den Erfolg und die Anerkennung bekommen hätte, die angemessen gewesen wäre und sie mit einem Lebenspartner an ihrer Seite Glück gefunden hätte.
Leider muss ich sagen, dass mich diese Romanbiografie nicht ganz überzeugt hat. So fehlten mir im Nachwort die Hinweise auf schriftstellerische Freiheiten und authentische Bezüge. So blieb ich etwas ratlos zurück. Deshalb von mir 4 Sterne.