Romanbiografie über eine eindrucksvolle Wissenschaftlerin

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lisaliestviel Avatar

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"Das verborgene Genie" von Marie Benedict gefiel mir richtig gut. Nachdem mir ihr vorhergehender Roman etwas zu „Liebeslastig“ und seicht geraten ist, war ich hier nun voll und ganz zufrieden mit der inhaltlichen Ausrichtung. Dr. Rosalind Franklin wird zwar auch als nahbare Freundin, enthusiastische Bergsteigerin und sympathische Gastgeberin dargestellt, allen voran ist sie aber eine brillante, wie auch hartnäckige Wissenschaftlerin. Obwohl ich ihren Namen bereits kannte, war auch mir vor dieser Lektüre nicht bewusst, was für eine immense Forschungsleistung zur Entschlüsselung der DNS, von ihr erbracht wurde. Bekannt wurden damit allerdings leider Andere, auch deshalb da sie sich widerrechtlich an Rosalinds Ergebnissen bedient haben. Wie man vielleicht merkt ist das Thema inhaltlich dermaßen ungerecht und ärgerlich, dass es mir schwer fiel das Buch voll und ganz zu "genießen". Verschlungen habe ich es dennoch. Detailliert und glaubwürdig zeigt die Autorin auf, wie früher mit Frauen, insbesondere auch in der Wissenschaft, umgegangen wurde und gibt damit zumindest Dr. Rosalind Franklin endlich ihre verdiente Anerkennung. Durch die gewählte Ich-Perspektive kommt man ihr zudem ganz Nahe und kann sich finde ich gut in sie hineinversetzen. Auch wenn sich die Autorin zu einem gewissen Maß der künstlerischen Freiheit bedient hat, so basiert doch der Großteil der Handlung auf historischen Fakten. Besonders spannend empfand ich dabei die doch sehr detailreichen Einblicke in die damalige wissenschaftliche Forschung. Komplizierte Methoden werden hier anschaulich vermittelt und gliedern sich wunderbar in die Handlung ein. Insgesamt kann ich diese informative und wichtige Lektüre aus ganzem Herzen weiterempfehlen und vergebe gerne 5 Sterne!