Rosalind Franklin-Wissenschaftlerin, die einen Nobelpreis hätte bekommen sollen

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caro1118 Avatar

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Dies ist bereits das zweite Buch, das ich von Marie Benedict lese denn die Autorin ist bekannt für ihre Romanbiografien über Frauen, die Beachtliches geleistet haben, aber leider in Vergessenheit geraten sind. In diesem Buch geht es um Rosalind Franklin, eine brillante Wissenschaftlerin, die in England und Frankreich an der Entschlüsselung der DNA forscht. Der Roman schildert ihr Leben und Ihre Arbeit in der Zeit von 1947 bis 1958. Die Wissenschaft war zu dieser Zeit ein von Männern dominiertes Gebiet, ihre Forschung wird nicht ernst genommen bzw. die wichtigen Ergebnisse werden von anderen als die ihrigen ausgegeben.

Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben. Es ist sehr ausführlich und für meine Geschmack nimmt der wissenschaftliche Teil zu viel Platz ein, natürlich interessieren mich die Forschungen, allerdings hätten es hier auch weniger spezifische Details sein können. Dies führte zu Längen, die den Lesefluss bremsten. Insgesamt schafft es Marie Benedict jedoch das Bild einer faszinierenden Wissenschaftlerin zu zeichnen und den Zeitgeist einzufangen. Leider blieb für mich Rosalind immer etwas unnahbar, da hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, denn das Privatleben als auch die Rückschläge im wissenschaftlichen Bereich werden nur sehr oberflächlich gestreift.

Das Buch ist meines Erachtens vor allem für Personen geeignet, die ein fachliches Interesse haben, jedoch kein trockenes Sachbuch lesen möchten und neben dem fachlichen Aspekt auch etwas von der damaligen Zeit und dem Lebensgefühl mitbekommen möchten.