Das verbotene Zimmer - erschreckend

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lillibaer Avatar

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Wauw was für ein Buch!!!! Pädophilie, ein so ernstes Thema, in einem Thriller verpackt, ging mir ganz schön unter die Haut. Der Roman ist höllenspannend geschrieben. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Erzählstilen und Zeiten bzw. Handlungssträngen ist ein bisschen anstrengend, aber es lohnt sich. Sam Hayes versteht es den Leser sehr langsam mit Info zu versorgen, so dass sie eigene Phantasie und Vorahnung einen Stück für Stück auf die schlimmen Geschehnisse und Verknüpfungen vorbereitet. Die vermeitlich verschiedenen Charaktäre am Anfang des Buches Ava, Nina, Frankie wachsen im Laufe des Buches zu einem Menschen zusammen. Nur das große Schweigen im Buch hat mich manchmal sehr genervt. Aber vielleicht geht jemand, der das erlebt hat wie Ava/Nina/Frankie anders mit solchen Geschehnissen um. Ich würde sofort reden, Polizei einschalten, Hilfe suchen, eine riesen Welle machen. Aus den Nachrichten der letzten Jahre wissen wir, dass besonders durch das große Schweigen vielen Menschen Schlimmes angetan wurde und diese Menschen schweigen auch aus Schuld, Scharm und vor allem Angst, nachdem ihr Märtyrium längst vorbei ist. Schlimme Sache!  Was  ich nie so ganz nachvollziehen kann ist, dass die Mütter nicht mitbekommen wollen, was ihren Töchtern (Söhne sind bestimmt auch betroffen) jahrelang angetan wird. Insbesondere in heutigen Zeiten, wo man überall Berichte über Pädophilie und Missbrauch sieht und liest, und das in der Schule da auch niemandem was auffällt.

Boa, ich bin immer noch benommen von dieser Lektüre. Da werde ich noch eine Weile drüber nachdenken!

Fazit: immer wieder Sam Hayes lesen. Stumm und Blutzkinder waren auch schon Hammerromane, aber diser hier topt die beiden noch