Ein Buch über das Böse

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kleine_welle Avatar

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Nina scheint die perfekte Familie zu haben, einen tollen Ehemann, der sie nach all den Jahren noch vergöttert und eine schöne Tochter. Ihr ist es sogar manchmal peinlich wie gut es in ihrer Ehe läuft, wenn sie die Probleme ihrer Freundin Laura hört. Noch dazu läuft es gerade beruflich auch super, Nina bekommt einen tollen Auftrag als Maskenbildnerin bei einem Film und Mick, ihr Mann, einen Auftrag einer Galerie in London für seine Bilder. Es könnte nicht besser sein, doch eines Tages holt Nina ihre Vergangenheit ein und sie muss eine folgenschwere Wahl treffen...

Sam Hayes hat das Buch in drei Erzählstränge aufgeteilt: Da ist erstmal Nina, die aus der dritten Person beschrieben wird. Dann ist das noch Ava, das kleine Mädchen, dass im Roecliffe Kinderheim landet und dem Leser Einblick als Ich-Erzählerin gewährt und zum Schluss noch eine weitere Ich-Erzählerin, Frankie, die in Roecliffe eine Arbeit findet, aber nicht im Kinderheim, sondern in der Mädchenschule, die dort eröffnet wurde. Es dauert etwas, doch irgendwann versteht man, wie die drei Protagonistinnen zusammen gehören. Doch hat mir gerade dieser Wechsel der Erzählperspektiven so gut gefallen, man bekommt so aus ganz verschiedenen Blickwinkeln Einblicke in die Geschichte. Und diese ist ein ganz hartes Thema: Kindesmissbrauch und -pornographie. Geschickt schlägt Sam Hayes ihre Leser in ihren Bann und lässt einen nicht mehr los, obwohl ich manchmal Ninas Handlungen nicht nachvollziehen konnte, löst sich zum Schluss alles auf und überrascht auch nochmal mit einem tollen Ende.

Mein Fazit: Trotz der manchmal entnervenden Handlungen von Nina ist das Buch spannend und auf jeden Fall lesenswert!