Ergreifend

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tuet_tuet Avatar

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Asher hat viel zu früh seine Mutter bei einem Autounfall verloren. Seine Trauer äußert sich vor allem in Wut auf den betrunkenen Unfallverursacher, sodass Asher einen Racheplan schmiedet. Auf den Roadtrip zu dieser Mission begleiten ihn andere Mitglieder der Trauergruppen, die er besucht. Kann diese trauernde Kombination gut gehen?

Es handelt sich bei dem Buch um einen Jugendroman, sodass ich vom Alter nicht mehr in der Zielgruppe liege, was man sicherlich bei meiner Bewertung berücksichtigen muss. Wenn man die Zielgruppe im Hinterkopf hat, kann man aber auch als erwachsene Person etwas aus dem Roman mitnehmen. Man lernt durch die gemeinsame Reise verschiedene Charaketere kennen, welche auf ganz unterschiedliche Arten um verschiedene Familienmitglieder trauern. Dadurch kann man über seine eigene oder die Trauerreaktion einer Person im näheren Umfeld dazulernen und vielleicht auch im Verlauf des Romans Heilungswege aufgezeigt bekommen. Auch wenn die Trauer zu diesem Zeitpunkt natürlich im Fokus der verschiedenen Figuren steht, hat es mich persönlich jedoch gestört, dass man ihre Charaktere abseits davon nur an vereinzelten Punkten durchscheinen sieht. Für mich persönlich wirkte es außerdem unrealistisch, auf welche psychologischen Einsichten und weisen Worte die jugendlichen Figuren gekommen sind, sodass es für mich stellenweise schon wirkte, als stünde im Fokus, dass der Leser eine Art Lektion aus dem Roman mitnimmt und weniger die realistische Figurenentwicklung. Der Schreibstil hält sich sehr eng an die Gedankenwelt Ashers, was ihn weniger flüssig macht, nach kurzer Gewöhnung aber gut zu dem Gesamtbild des Romanes passt.

Insgesamt habe ich trotz meiner Kritikpunkte das Lesen des relativ kurzen, auf jeden Fall kurzweiligen Romans genossen und kann ihn, insbesondere für ein jugendliches, vielleicht sogar selbst trauerndes Klientel weiterempfehlen.