Ergreifender Roadtrip durch Trauer und Freundschaft

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Das Verhalten ziemlich normaler Menschen von K. J. Reilly erzählt die Geschichte des 17-jährigen Asher Hunter, der nach dem tragischen Unfalltod seiner Mutter von Rachegedanken getrieben wird. Sein Ziel ist es, den betrunkenen Fahrer, der für den Tod seiner Mutter verantwortlich ist, zur Rechenschaft zu ziehen. Auf diesem Weg schließt er sich mehreren Trauergruppen an und trifft auf Sloane, Will und den 80-jährigen Henry, die alle ebenfalls Verluste erlitten haben. Gemeinsam begeben sie sich auf einen Roadtrip von New Jersey nach Memphis, Tennessee. Was Asher den anderen verschweigt: Er plant, den Mörder seiner Mutter zu töten. Doch während der Reise wird er mit seinen eigenen Gefühlen und der Bedeutung von Freundschaft und Vergebung konfrontiert.

Reilly gelingt es, die komplexen Emotionen der Trauer und den Wunsch nach Rache einfühlsam darzustellen. Die Charaktere sind authentisch und vielschichtig, und ihre Interaktionen bieten sowohl berührende als auch humorvolle Momente. Der Roman zeigt, wie unerwartete Freundschaften und gemeinsame Erfahrungen helfen können, tiefen Schmerz zu überwinden und einen Weg zurück ins Leben zu finden. Besonders passend ist der Schreibstil der Autorin, der durch kurze, prägnante Kapitel und sarkastische Gedanken des Protagonisten besticht. Dies ermöglicht einen tiefen Einblick in Ashers Innenleben und macht seine Entwicklung während der Geschichte nachvollziehbar. Die Mischung aus ernsten Themen und unerwartetem Humor verleiht dem Buch eine besondere Note und verhindert, dass es trotz der schweren Thematik erdrückend wirkt.

Ein bewegender Roman über Verlust, Rache und die heilende Kraft der Freundschaft. Er regt zum Nachdenken an und zeigt, dass es auch in dunklen Zeiten Hoffnung und einen Weg nach vorne gibt. Eine klare Leseempfehlung für alle, die sich auf eine emotionale Reise begeben möchten.