Für mich das beste Buch den Jahres

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lenakn Avatar

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Als das Buch mit der Post ankam, wollte ich nur kurz reinlesen - und saß eine Stunde und 80 Seiten weiter mit Tränen auf dem Gesicht am Esstisch.
Das Buch hat mich mit seinem authentischen, nahen Schreibstil einfach gepackt. Ich habe jedes von Ashers Gefühlen mitfühlen können, habe mitgelitten und viel geweint. Vor allem das erste Drittel hat mich in seinen Bann gezogen.
Schreibstil: Locker, leicht, und vor allem witzig - bei dem ernsten Thema aber immer angemessen und geschmackvoll. Ich habe mein eigenes jugendliches Ich in den Gedanken und Gefühle von Asher wiedererkannt. Der Schreibstil hat mich stark an John Green erinnert - was natürlich ein Kompliment ist. An dieser Stelle deswegen auch ein großes Kompliment an die Übersetzung, die den Witz des Buchs perfekt in die deutsche Sprache übertragen hat.
Figuren: Die Figuren sind die größte Stärke des Romans. Alle individuell, authentisch und greifbar, wenn auch jeweils ein bisschen witzig überspitzt. Alle Figuren erleben eine Entwicklung, aber es werden - bewusst - nicht alle Konflikte und Probleme gelöst. Wie soll das auch sein bei einem so lebensbegleitenden Prozess wie der Trauer?
Plot: Die Geschichte wurde stellenweise schneller, stellenweise langsamer erzählt, was mir gut gefallen hat. Wenn ich einen Kritikpunkt aussprechen möchte, könnte ich sagen, dass das ganze Ende etwas gehetzt war und sich mir der Sinn mancher Aktionen nicht hundertprozentig erschlossen haben, aber auch das könnte man der Hauptbotschaft des Textes unterstellen: Jeder trauert so, wie er/sie will. Und was für manche merkwürdig erscheint, kann für andere heilsam sein.

Von mir eine riesige Leseempfehlung, wenn auch ein kleiner Hinweis zur Vorsicht: Das Buch ist stellenweise wirklich sehr traurig. Ich glaube nicht, dass ich es zu lesen ertragen hätte, wenn ich gerade selbst einen frischen Trauerfall zu verarbeiten hätte. Passt deswegen auf euch auf.
Das Buch ist auch als Erwachsene gut zu lesen gewesen, obwohl es ein Jugendbuch ist. Die Altersempfehlung für Jugendliche würde ich aber nicht groß unterschreiten, da es auch ein paar explizite Erzählungen eines Autounfalls gibt.