Löwenzahn im Beton

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eichhörnchen84 Avatar

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Das Verhalten ziemlich normaler Menschen ist ein Jugendbuch, das sich mit sehr emotionalen Themen beschäftigt. Ashers Mutter ist zu Beginn des Romans vor zwölf Monaten, drei Wochen, einem Tag, sechs Stunden und vierzehn Minuten bei einem Autounfall verstorben. Asher, der sich in der sensiblen Lebensphase des Heranwachsens befindet, kann ihren Tod kaum verarbeiten. Er gibt nicht nur dem tatsächlich verantwortlichen Fahrer des anderen Fahrzeugs die Schuld, sondern auch sich selbst.

Er beginnt Selbsthilfegruppen zu besuchen und findet dort unerwartet Freunde. Da ist der ältere Herr Henry, der über seine Ehefrau spricht, als wäre sie immer noch am Leben und ihr im Restaurant Essen bestellt. Da ist Will, der seinen kleinen Bruder verloren hat. Und dann ist da Sloane, das hübscheste Mädchen, das Asher je gesehen hat. Sie verarbeitet den Tod ihres Vaters, indem sie seine alten Motorradklamotten trägt. Sie alle beginnen, sich gegenseitig zu stützen und zurück ins Leben zu finden.

Der Roman ist aus Ashers Perspektive geschrieben und wirklich berührend. Allerdings sind einige Entscheidungen Ashers moralisch fragwürdig und schwer nachzuvollziehen, was den Hauptcharakter zuweilen etwas unsympathisch macht. Trotzdem kann ich den Roman auf jeden Fall empfehlen, sowohl für ältere Jugendliche als auch für Erwachsene.