Young Adult Roman der zu überzeugen weiß

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In "Das Verhalten ziemlich normaler Menschen" entführt uns K. J. Reilly in das Leben von Asher Hunter, der von Trauer und unbändiger Wut getrieben wird. Er möchte den Tod seiner Mutter rächen, da der schuldige Fahrer durch einen juristischen Fehler straffrei davongekommen ist. Reilly schildert Ashers verzweifelte Suche nach einem Weg, mit seinem Schmerz umzugehen, auf eine authentische und bewegende Weise. Der Roadtrip, auf dem Asher durch den Beistand von Sloane, Will und Henry lernt, dass Verlust eine verbindende, aber auch heilende Kraft haben kann, steht im Mittelpunkt der Erzählung. Diese unerwarteten Freundschaften bringen neue Facetten in sein Leben und helfen ihm letztlich, sich für das Leben zu entscheiden – eine Entscheidung, die glaubhaft und berührend umgesetzt ist.

Der Stil, in dem Reilly die Geschichte erzählt, greift die Jugendsprache auf eine Art auf, die besonders jugendliche Leser anspricht. Die kurzen Kapitel tragen zum Lesefluss bei und machen das Buch dynamisch. Ashers emotionale Bandbreite – von Trauer über Zorn bis hin zur Angst vor weiterem Verlust – wird lebendig und nachvollziehbar beschrieben, was ihn zu einer authentischen Figur macht. Diese Darstellung wird besonders durch die enge Bindung zu den anderen Charakteren verstärkt, die gemeinsam mit ihm durch diese Erfahrung gehen.

Die Jugendsprache kann gelegentlich überzogen wirken, aber das ist Geschmackssache und dürfte die Zielgruppe ansprechen. Ein kleines Manko ist jedoch das Ende, das vielleicht nicht alle Leser überzeugt. Dennoch bleibt "Das Verhalten ziemlich normaler Menschen" eine tiefgründige und empfehlenswerte Geschichte über Verlust, Freundschaft und die Möglichkeit, aus der Dunkelheit einen Weg zurück ins Leben zu finden.

8/10