Henry und der Alte Mann

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vermithraxia Avatar

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In James McBrides Roman „Das verrückte Leben des Henry Shackleford“ wird ein großes Thema der Weltgeschichte thematisiert – es geht um die Sklaverei in den Vereinigten Staaten.
Wir schreiben das Jahr 1875 in Kansas. Der junge Sklave Henry lebt mit seinem Vater mehr oder weniger zufrieden bei seinem Besitzer. In der Gegend fürchten alle „Old John Brown“, der mit Inbrunst und unter Einsatz seines Lebens gegen die Ungerechtigkeiten der Sklaverei kämpft und dabei blutig und skrupellos gegen alle Sklavereibefürworter vorgeht.
Schließlich kommt er auch zu Henrys Besitzer und will die dortigen Sklaven aus ihrer Not zu befreien. Bei dem Schlag kommt Henrys Vater ums Leben und John Brown nimmt Henry, der durch zufällige Umstände zu Henrietta wird, mit, um ihn in seiner „Armee“ mitkämpfen zu lassen. So ziehen sie durch die Lande, der tief gläubig und fromme, zuweilen verschrobene (und ich behaupte zumindest auch ein wenig verrückte) John Brown, auch der alte Mann genannt, Henry aka Henrietta und einige der vielen Söhne Browns und diverse Anhänger. Das große Heer, das den Kampf in großem Stile gegen die Sklaverei aufnehmen wird, stellt sich aber irgendwie doch nicht ein und so wird es ein ewig andauernder und zunehmend aussichtslos wirkender Kampf einiger Idealisten.
Die Geschichte ist abgefahren, der Plot interessant und gibt eine gewisse Innensicht auf ein großes geschichtliches Thema. Man schwankt zwischen Ernst und Ironie und weiß manchmal nicht so richtig, ob man ernst dreinschauen oder lachen soll. Dem Autor gelingt es, die Personen plastisch darzustellen und auch eine Sympathie für die Charaktere zu entwickeln. Allerdings zieht sich die Handlung doch meiner Meinung nach ziemlich in die Länge und es findet stets mit einigen Abweichungen versehen ein Wechselspiel aus der Rekrutierung von Kämpfern, die im Endeffekt platzt und Angriffen, die hingegen trotzdem oft gelingen. Mir war es irgendwann etwas zu monoton und die letzten Seiten haben sich recht lang gezogen. Ich vergebe drei Sterne für Idee, Umsetzung und witzige Elemente in der Erzählung.