Wirklich eine verrückte Geschichte

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lealein1906 Avatar

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„Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford“ ist wirklich ein verrücktes Buch. Ein junger schwarzer, der sich als Mädchen ausgibt und mit dem gefürchteten John Brown gegen die Sklaverei ankämpft. Ich bin am Anfang etwas schwer reingekommen. Man muss sich wirklich erst an den Erzählstil gewöhnen, aber wenn man dann mal drin ist (und sich an die ganzen Schimpfwörter gewöhnt hat) kann man die Geschichte doch schnell und flüssig lesen. Ich weiß nicht, warum das Buch als Tagebuch bezeichnet wird, da auch im Vorspann erzählt wird, dass besagter Sklavenjunge die Geschichte einen Pfarrer aufschreiben lässt. Auch kommt in der Geschichte dann weder ein Datum noch sonst irgendein Tagebuchmerkmal vor sowas wie: „Mein Liebe Tagebuch…“ Vielleicht wäre der Titel die verrückte Geschichte oder die verrückte Begebenheit des Henry Shackleford passender gewesen. Was mich am Schluss etwas verwundert hat, ist, dass es mit dem Tod von John Brown aufhört, ich hätte gedacht, dass doch noch ein bisschen weiter beschrieben wird, was mit Henry passiert, gerade weil im Vorspann dazu einige Sachen angedeutet, aber nie ausführlich beschrieben werden. Die Identifikation mit den Personen fällt nicht ganz so leicht, weil die meisten schon ziemlich verrückt oder sogar abgedreht, fanatisch sind. Trotzdem macht es Spaß die Geschichte zu lesen, auch weil man etwas mehr über die Geschichte der Sklaverei erfährt. An einigen Stellen ist sie mir etwas zu detailliert blutrünstig beschrieben, aber das ist persönliche Geschmackssache. Allem in allem gebe ich dem Buch drei Sterne, weil es mich nicht vom Hocker gerissen hat, aber durchaus interessant zu lesen war. Ich hätte mir außerdem noch gewünscht, dass im Buch erklärt wird, ob das nach einer wahren Begebenheit erzählt wurde, ob alles oder nur einzelne Personen erfunden wurde, historische Zusammenhänge, etc.