Auf nach Island

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Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, weil ich Romane mag, die zwei Handlungsebenen haben und dieser spielt eben einerseits im Island der heutigen Zeit und andererseits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, als, im Verhältnis zur geringen Größe der wilden Insel im Atlantik, viele deutsche Frauen als Arbeitskräfte und sicher auch in der Hoffnung dort die Liebe zu finden, nach Island auswanderten. Eine interessante Konstellation also.
Noch dazu bin ich vor wenigen Jahren selbst durch Island gereist und war fasziniert von der Wildheit der Natur dort. Da bot das Buch eine tolle Gelegenheit zumindest in Gedanken noch einmal dort hin zu fahren. Was den Lokalkolorit angeht, bietet der Roman auch recht viel. Man merkt immer wieder deutlich, dass er wirklich auf Island spielt und die Schauplätze werden nicht nur immer mal kurz und alibimäßig erwähnt, sondern man erfährt so einiges über isländische Besonderheiten und Orte.
Die Protagonistin Pia, die mit ihrer Großmutter und ihrer Teenager-Tochter zum Geburtstag der Schwester der Großmutter reist, war mir sympathisch, etwas gestört hat mich nur, dass sie in Liebesdingen alles viel zu kompliziert und pessimistisch sieht. Die Tochter ist ein normaler Teenager und die Großmutter wirkt recht störrisch, was aber auch an der Vergangenheit liegt, die nun aufgearbeitet werden muss, nachdem sie ihre Schwester zuvor fast 70 Jahre lang nicht mehr gesehen hat. Das ist natürlich kein leichtes Unterfangen.
Insgesamt habe ich mich von dem Roman gut unterhalten gefühlt und es genossen, mich mit den Damen auf die Reise nach Island zu begeben. Besonders zu empfehlen ist das Buch natürlich auch als Einstimmung auf eine Reise dorthin.