Wildes Island

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hasi84 Avatar

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Pia macht mit ihrer pubertierenden Tochter, sowie ihrer rüstigen, alten Oma eine Reise nach Island, um dort den 90. Geburtstag der Schwester der Oma zu feiern – die beiden Geschwister haben seit Jahrzehnten nicht miteinander gesprochen. Parallel dazu erfährt man die Geschichte aus dem Jahre 1949, als die beiden Schwestern Helga und Margarete nach dem langen Weltkrieg ihre Heimat verlassen, um neues Glück in Island zu finden.

Das Buch spielt in zwei verschiedenen Zeiten: der eine Erzählstrang verläuft im Island der späten 40er Jahre. Der Weltkrieg ist zu Ende, Europa spürt die Nachwehen und viele junge Frauen aus Deutschland ziehen ins Ausland, da sie sich dort mehr Chancen und Möglichkeiten erwarten. Unter ihnen auch die beiden Schwestern. Der zweite Teil spielt in der heutigen Zeit. Zwischen den Zeiten wird kapitelweise hin und her gewechselt und schön langsam erfährt der Leser, wie die Geschichten zusammenhängen. Bis zum Schluss fragt man sich, warum die beiden Schwestern so lange nicht miteinander geredet haben, was damals in diesem Jahr in Island passiert ist, das so nachhaltige Folgen hatte. Besonders gut haben mir die Beschreibungen von Island gefallen. Ich kenne das Land selbst sehr gut und bin begeistert davon. Der Autorin ist es gelungen, sowohl die widrigen Umstände der 40er Jahre in dem Land am Rande der Welt zu beschreiben, als auch die Situation heutzutage. Die Landschaftsbeschreibungen konnte man sich bildlich sehr gut vorstellen. Die Liebe spielt in dem Roman ein zentrales Thema, so kommen alle handelnden Personen in unterschiedlicher Weise damit in Kontakt. Das Buch ist sehr schön geschrieben, allerdings an vielen Stellen auch wirklich zu vorhersehbar. Trotzdem ist es ein schöner Roman, den es sich zu lesen lohnt.