Zwei Schwestern zwischen Island und Deutschland

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lisbethsalander Avatar

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Die Geschichte der beiden Schwestern Margarethe und Helga, die als ganz junge Frauen unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg im Rahmen eines organisierten Arbeitsprogrammes als Hilfskräfte in der Landwirtschaft für ein Jahr nach Island gehen, hat mir vor allem aufgrund des flüssigen Schreibstil der Autorin und den überaus sympathischen authentisch geschilderten Charakteren gut gefallen. Die Handlung wechselt ständig zwischen zwei Zeitebenen, der Gegenwart und dem Rückblick auf das Jahr 1949, was die Angelegenheit spannend gestaltet. In der Gegenwart reist die mittlerweile fast 90jährige Margarete, eine der Schwestern, mit Enkelin Pia und deren Tochter Leonie auf eine Urlaubs- und Besuchsreise nach Island. Die zweite Schwester Helga scheint vor mittlerweile 70 Jahren nicht nach Deutschland zurückgekehrt sein, warum klärt sich allerdings erst im letzten Viertel des Buches.
Gut haben mir die Schilderungen des Landes und des nach dem Krieg überaus kargen und entbehrungsreichen Lebens dort gefallen. Auch die einfachen und doch gut gezeichneten Personen der isländischen Bauern und ihren Familien waren sehr eindringlich beschrieben.
Die gesamte Geschichte war allerdings extrem vorhersehbar, deshalb auch ein Punkt Abzug in der Gesamtnote. Und die Schilderungen der körperlichen Anziehung zwischen Pia und Ragnar, deren Liebesgeschichte die Handlung in der Gegenwart beherrscht, fand ich etwas zu dominant!
Trotzdem alles in allem ein kurzweiliger Lesegenuss!