Das Theater des Lebens

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träumerin Avatar

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Die Götter sind Vögel, und die Vögel sind Götter
London 1906. Shay, die in Birdland lebt, hat es sich, wie ihre Gemeinde, zur Aufgabe gemacht
die Vögel zu beschützen. Immer wieder befreit sie in London Vögel aus ihren Käfigen. Dabei
schafft sie sich mächtige Feinde. Bei einem Fluchtversuch über den Dächern Londons begegnet
sie Lord Nonesuch, einem Schauspieler, der sie in die sagenumwobene Welt des Theaters
entführt. Er ist ein Star des Blackfriars- Theaters, ein Theater des Londoner Adels. Immer
wieder zieht es sie ins Theater, begeistert von Nonesuch, in den sie sich verliebt. Doch Shay
besitzt eine eigene Gabe. Aus dem Flug der Vögel kann sie die Zukunft lesen. Als sie währen
einer Vorführung in Trance verfällt und anfängt zu singen, verbreitet sich die Kunde über das
seltsame Vogelmädchen in ganz London. Auch an die Ohren der Königin. Als Shay ihr weissagt,
gerät sie in einen Strudel aus Macht Verrat und Gier, die nicht nur ihr ganzes Leben, sondern
auch London verändern wird.
Mit bildgewaltigen Worten verknüpft der Autor hier das historische Leben in London des 20.
Jahrhunderts mit der Magie des Theaters und der Wahrsagerei. Shay ist einem sofort
sympathisch, ihr drang nach Freiheit, ihre Lust zu Leben und ihr Blick auf die Welt. Der Leser
fiebert mit ihr, wenn sie in den Zauber des Theaterspiel gerät, den Druck der Erwartungen von
sich streift und nach und nach im Licht der Bühne ertrinkt. Ihre undurchsichtigen Visionen und
rätselhaften Vogelgesänge heben sie klar aus der Menge hervor und verleihen ihr etwas
Mystisches, das selbst als Leser nicht ganz zu greifen ist. Sie und Lord Nonesuch verleihen
dem Buch einen Zauber, dass es einem schwerfällt es wieder aus der Hand zu legen. Leider
hatte ich immer wieder Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen, da mich der Schreibstil
des Autoren und seine Art die Geschichte zu erzählen daran hinderten. Wenn die Geschichte
ihren Ort urplötzlich wechselte oder Tage nur im Nebel erschienen, in denen seltsame
Ereignisse klar und deutlich heraustraten war es schwer im Handlungsbogen der Geschichte zu
bleiben, da das Buch sich um die Mitte herum sehr zieht. Das Ende war düster und für mich an
einigen Stellen nicht wirklich nachvollziehbar. Eine unglaubliche und auch ungewöhnliche
Geschichte über das Leben in London, die Armut und der Suche nach sich selbst.