Faden verloren

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kater_murr Avatar

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London, 1601. Shay gehört zu einer Glaubensgemeinschaft, die Vögel verehrt und hat die Fähigkeit wahrzusagen. Eines Tages lernt sie Nonesuch kennen, einer der jungen Schauspieler im Blackfriars-Theater. Sie verlieben sich und geraten bald in Schwierigkeiten.

Es handelt sich um eine Art historischen Roman mit Fantasyelementen. Den Anfang mochte ich sehr gern. Der Autor beschreibt sehr schön die Atmosphäre Londons und auch die Faszination des Theaters.
Zwischendurch hatte ich jedoch das Gefühl, dass der Autor den Faden verloren hat.
Es gibt zwar immer wieder spannende Szenen, aber noch viel mehr lange Beschreibungen Londons und des Theaterwesens und vielversprechende Themen und Entwicklungen versinken unbeachtet in der Versenkung. Auch die Charakterisierung der Personen ist weniger ausgefeilt als die der Stadt.
Nonesuch wird beispielsweise als sehr faszinierende Person beschrieben, die Faszination kam aber kaum bei mir an. Für die Deklaration als Jugendbuch war es mir auch etwas zu düster und ausschweifend in der Beschreibung von Prostitution (wahrscheinlich Minderjähriger) und Gewaltszenen.
Ein atmosphärisches historisches Buch mit Fantasyelementen, das nicht so ganz genau zu wissen scheint wo es hinwill. Kann man lesen, muss man aber nicht.