Genre-Mix und manchmal etwas anstrengend

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mschili Avatar

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Das Vogelmädchen klang nach guten Story, doch nach dem Lesen kann ich nicht so wirklich einordnen in welches Genre sie gehört. Dafür hat sie zu viele verschiedene Komponenten, die das lesen manches Mal nicht so leicht gemacht haben. Ich hatte eine fantastische Geschichte in einem historischen Setting erwartet und auch teilweise bekommen, doch es sind noch so viel andere Themen vertreten, das man schnell mal den Überblick verlieren kann.
So spielt ein Großteil der Erzählung im Theater, das nur auf den ersten Blick gut zu sein scheint. Dort gibt es einen warmen Schlafplatz, Essen und nur Jungs, die die diversen Rollen in den Theaterstücken übernehmen. Und dann eben noch die privaten Vorstellungen, die besser bezahlt und gleichzeitig aber nicht ohne sind.
Erzählt wird die Geschichte im stetigen Wechseln, man wird von Ort zu Szene hin und her geschmissen, was es nicht unbedingt erleichtert der Erzählung zu folgen. Und doch war ich gern in der Welt von Shay, dem Vogelmädchen, denn dieser Titel passt erstaunlich gut und zieht sich auch durchs ganze Buch. Shay ist in einer Kultur aufgewachsen, die von anderen verpönt wird und doch ist sie stark und selbstbewusst, lässt sich aber auch manipulieren. Und auch die anderen Charaktere vereinen die unterschiedlichsten Eigenschaften in sich, die auch am Ende noch überraschen können. Es ist ein Auf und Ab an Spannung, Längen, gefühlintensiven Stellen und auch Erklärungen.

Ein Buch, das nicht jedermanns Sache ist. Man sollte unbedingt hineinlesen und sich richtig einlassen auf die Geschichte.
3,5 Sterne, die ich aufrunde