Rebellion im elisabethanischen London

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lau21ra Avatar

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"Das Vogelmädchen von London" besticht bereits auf den ersten Blick mit einem wunderschönen Cover. Durch den nachtblauen Hintergrund und den goldenen Vordergrund fängt man direkt an, sich in die Geschichte hineinzuträumen.

Die Geschichte beginnt sehr temporeich: Die Protagonistin Shay befreit gefangene Vögel und flieht über die Dächer Londons. Dort wird sie von einem Jungen namens Nonesuch gerettet. Dieser bringt sie im Blackfriars-Theater in Sicherheit, in welchem Shay nach kurzer Zeit als Souffleuse verpflichtet wird.
Shay besitzt die Fähigkeit, die Zukunft durch die Bewegungen der Vögel zu sehen, wodurch sie schnell Aufmerksamkeit auf sich zieht, welche ungeahnte Folgen hat.

Der Leser wird von Anfang an in die ganz besondere Atmosphäre des Theaters hineingesogen und dem Autoren gelingt es vortrefflich, die Kultur des elisabethanischen Londons einzufangen. Dabei sind alle Komponenten vorhanden, die einen tollen Roman ausmachen: die Magie der Vögel ("Die Vögel sind Götter und die Götter sind Vögel"), der Kampf ums Überleben in einer Welt, in der die die Schwachen unterdrückt werden, und zuletzt unerschütterliche Freundschaften und eine Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen.

Einen Stern Abzug gibt es, weil der Plot für den Leser zwar viele Überraschungen bereithält, dadurch aber stellenweise etwas konfus wirkt und der rote Faden zu fehlen scheint. Wer bereit ist, diese kleine Schwachstelle zu übersehen, wird an dem Buch jedoch sehr große Freude haben!