" ES TUT MIR LEID, JEN "

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australien Avatar

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Das Buchcover mit den hängenden Quitten, die auch in diesem Thriller wie in einem roten Faden immer wieder vorkommen, gefällt mir sehr gut. Protagonistin Hannah betont zwar immer wieder, normale Menschen essen keine rohen Quitten, aber sie probiert sie immer wieder roh zu essen, der pelzige Geschmack stört sie dabei überhaupt nicht. Und mit den Quitten geht es im ersten Teil dieses ausgezeichneten Thrillers munter weiter. Der mysteriöse Tod ihrer Mutter beschäftigt Hannah derart, dass sie sogar ihren demenzkranken Vater verdächtigt, ihre Mutter ermordet zu haben. Und er gibt ihr auch allen Grund dazu, denn als sie ihn im Krankenhaus besucht, verwechselt er sie stets mit ihrer Mutter und sagt jedesmal zu ihr : " ES TUT MIR LEID , JEN !" Dadurch macht er sich in Hannahs Augen mehr als verdächtig und sie nimmt den Part gerne an und verwandelt sich in ihrem Aussehen auch in ihre Mutter, um dem demenzkranken Vater ein Geständnis zu entlocken. Der zweite Teil in diesem Thriller nimmt dann mit einer Anzahl von Verdächtigen grosse Fahrt auf, was im ersten Teil fast zu wenig ist, ist hier fast zu viel. Aber der Spannungsbogen wird geschickt angezogen und man ist mitten drin in der Mördersuche, obwohl man auch einen natürlichen Tod oder einen Selbstmord nicht ausschliessen kann. Als sich dann noch dazu herausstellt, dass ihre Mutter anscheinend gar nicht so brav war, wie alle geglaubt haben, wird es dramatisch und die Anzahl der Verdächtigen und ihre Motive steigt enorm an. Der Schreibstil überzeugt und der Thriller ist superspannend mit einigen Längen (siehe Quitten ) im ersten Teil.