Wer spielt nur eine Rolle und wem kann man glauben?

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Mit „Das Waldhaus“ nimmt Liz Webb uns mit in ein eng verwobenes Netz aus Lügen, Geheimnissen und ungeahnten Ereignissen der Vergangenheit. Wir begleiten Hannah, die mit 37 Jahren, genau dem Alter in dem ihre Mutter Jen vor 23 Jahren verstarb, versucht Licht ins Dunkle zu bringen. Sie gibt ihren Job auf um ihrem kranken Vater zur Seite zu stehen. Als Charaktere sind dann da sind zum Einen ihr demenzkranker Vater, der berühmte Bruder Reece, oder sollten wir ihn lieber Ryan nennen, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat, aber auch die Nachbarsfamilie Roberts. Alle tragen ihren Teil zur Geschichte bei, doch wer spielt fair und wer spielt nur eine Rolle in dieser Familientragödie? Kann der damalige ermittelnde Detective evtl. helfen? Das Buch ist viel mehr als nur ein Thriller, denn die tragische Familiengeschichte der Davidsons hält viele dunkle Geheimnisse bereit. Liz Webb schafft es durch ein gutes Charakterdesign sowohl die Protagonistin Hannah als auch die anderen Figuren zum Leben zu erwecken, jeden auf seine ganz eigene Art, sogar die verstorbene Mutter Jen begegnet uns eindrucksvoll im Laufe der Geschichte. Ein flüssiger Schreibstil, der die Spannung aufbaut und nicht zu kurz kommen lässt, macht das Buch an keiner Stelle langatmig, so dass man die knapp über 400 Seiten zügig verschlingen kann. Man möchte wissen wie es weiter geht und vor allem das Puzzle lösen. Alle Plottwists kommen vollkommen unerwartet und lassen uns erstaunt, erschüttert und entsetzt zugleich zurück. Ein gelungener erster Auftakt von Liz Webb mit einer immer wiederkehrenden bedrückenden, unbehaglichen Stimmung, welche durch das düstere Coverdesign unterstrichen wird. Eine ganz klare Empfehlung, wenn man einen tollen Thriller im familiären Umfeld lesen möchte.