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westeraccum Avatar

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In Zeiten, in denen ein amerikanischer Präsident sich rühmt jeder Frau an die "Pussy" fassen zu dürfen, ist ein Buch über Feminismus hochaktuell.
Die junge Greer ist unsicher und schüchtern, als sie der Frauenrechtlerin Faith Frank bei einer Veranstaltung begegnet. Faith ermutigt sie ihren eigenen Weg zu gehen und Jahre später darf Greer für die verehrte Frau arbeiten. Doch dann kommt es zum Bruch und Greer muss allein für ihre Ideale kämpfen. Dabei hinterfragt sie sich selbst immer wieder und fokussiert sich neu.
Wolitzer schildert wie auch in ihren anderen Büchern das Geschehen aus der Perspektive unterschiedlicher Hauptpersonen. Neben Greer tauchen auch ihr Freund Cory, ihre Freundin Zee und Faith selbst als Hauptpersonen auf. Eindringlich schildert Wolitzer die Lebensgeschichten dieser Personen, ihre Erfolge und Enttäuschungen.
Das Buch ist politisch durch den hoch aktuellen Hintergrund, aber auch sehr gut zu lesen, weil viel persönliches Schicksal hineinspielt. Man fragt sich, warum nicht mehr Frauen gegen das Bild aufbegehren, das in den Medien und an den Stammtischen von ihnen gezeichnet wird.
Besonders gut hat mir das Cover gefallen, die vielen bunten Streifen strahlen einerseits Lebensfreude aus, setzen sich aber auch zu einem "weiblichen" Dreieck zusammen. Die teilweise hinter den Streifen verschwindenden Buchstaben stehen für mich für die Frauen, die sich selbst nicht ganz trauen selbstbewusst aufzutreten und sich hinter Rollenbildern verstecken.
Ich finde das Buch unbedingt lesenswert.