Irgendwie hatte ich wohl zu viel erwartet....

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corsicana Avatar

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Meg Wolitzer ist mit "Die Interessanten" bekannt geworden. Und ich war damals sehr begeistert von diesem Buch, das die Lebenswege von College-Freunden beschreibt.

Deshalb hatte ich mich sehr auf den neuen Roman von Meg Wolitzer gefreut. Und wurde ein klein wenig enttäuscht. Aber vielleicht waren meine Erwartungen auch zu hoch?

Das Thema "Feminismus" steht diesmal im Vordergrund. Das ist eigentlich für mich persönlich ein interessantes Thema. Leider fand ich die Protagonisten in diesem Roman meist nicht interessant.

Greer z.B. ist eine schüchterne aber intelligente Studentin. Eigentlich wollte sie nach Yale - aber ihre Kiffer-Hippie-Eltern haben das mit dem Stipendium nicht hinbekommen. Also landet sie auf einem mittelmäßigen College. Dort lernt sie bei einem Vortrag Faith Frank kennen, eine Ikone des Feminismus. Und später wird Greer für Faith arbeiten - und dabei bemerken, dass es auch im Kampf für den Feminismus immer wieder Entscheidungen gibt, die grenzwertig sind.

Greers Freund Cory, den sie schon seit der Kindheit kennt, studiert in Princeton, ihn erwartet eine große Karriere. Doch manchmal kommt es anders. Und die Beziehung zu Greer beginnt zu kriseln.

Und da ist noch Zee, eine Kommilitonin von Greer aus dem College. Sie ist Aktivistin, lesbisch und sucht einen eigenen Weg, ihre Ziele im Leben zu erreichen.

Mich konnte irgendwie keiner der Protagonistin so richtig erreichen. Am meisten mit gelitten habe ich zwischendurch mit Cory - nachvollziehen konnte ich seine Handlungen aber irgendwie nicht.
Und auch die anderen Personen blieben mir merkwürdig fremd. Und die - für mich - sehr theoretische Art, sich für Verbesserungen einzusetzen. Es ging mehr um Geld, Events, Tagungen. Wahrscheinlich realistisch. Aber als Roman war es nicht mein Ding.

Lesen lässt sich das Buch aber gut und flüssig - Wolitzer schreibt sehr gut.
Und ich werde nicht aufgeben und mich nochmals mit dem Buch beschäftigen: Meg Wolitzer kommt im Oktober zu einer Lesung nach Köln. Ich werde hingehen. Und danach das Buch eventuell noch einmal lesen - mit mehr Hintergrund gefällt es mir dann vielleicht besser.