Erschreckend und wahnsinnig gut!
Ich liebe es, wenn ich ein Buch zuklappen kann und nicht nur eine gute Geschichte lesen durfte, sondern ich auch noch etwas Neues gelernt habe. Manchmal sind das nur kleine Details, in anderen Fällen aber jede Menge. „Das Wesen des Lebens“ von Iida Turpeinen, aus dem Finnischen übersetzt von Maximilian Murmann, ist ein solches Buch. Ich habe wahnsinnig viel Neues erfahren und nebenbei gegoogelt und dabei noch eine wirklich lesenswerte Geschichte lesen dürfen. Aber worum geht es denn eigentlich?
Das Buch ist grob in drei Jahrhunderte aufzuteilen und es beginnt im Jahr 1741. Da befindet sich der deutsche Arzt Georg Wilhelm Steller bei der Großen Nordischen Expedition und strandet auf der Beringinsel. Dort entdeckt er die später sogenannte Stellersche Seekuh und beschreibt sie zum ersten Mal naturwissenschaftlich. Im zweiten Teil begleiten wir Johan Hampus Furuhjelm und seine Frau zu seiner Aufgabe als finnischer Gouverneur im russischen Alaska – allein hier war schon so viel politisch Neues und Interessantes für mich zu googlen! Die Kolonie macht ihm Sorgen, es läuft nicht so gut, wie erwartet, die Otter werden immer weniger und die Suche nach der bereits ausgestorbenen Stellerschen Seekuh ist auch erfolglos, bis er doch endlich ein Skelett dieser erhält und nach Finnland schicken kann… Professor Alexander von Nordmann hingegen braucht wegen seines schwindenden Augenlichts nun Hilfe bei der Zeichnung seiner Spinnenfunde und anderer naturwissenschaftlicher Funde und trifft eine für die Zeit eher ungewöhnliche Entscheidung, die auch heute noch unser Bild von Dingen beeinflusst. Genau wie der dritte Teil, denn hier wird uns der Ornithologe John Grönvall im Jahr 1952 vorgestellt. Sein Engagement für Vogelschutz vor den Inseln von Helsinki ist bemerkenswert, genauso wie seine Kenntnisse der Eierrestauration im Eiermuseum. Und nun soll er das Skelett der Seekuh für eine Ausstellung im Naturkundemuseum Helsinki restaurieren.
Dieses Buch hat mich wirklich begeistert. Iida Turpeinen zeigt uns in diesen drei Teilen, wie Mensch und Natur zusammenspielen und wie ein System sich verändern kann, wenn sich nur ein Faktor verändert. Auch die Sammelwut von Naturforschern oder die Intentionen von Naturkundemuseen werden von einer anderen Seite beleuchtet. Oder wie man obwohl die richtige Fakten auf dem Tisch liegen, dennoch völlig in die falsche Richtung denken kann.
Der Mensch ist das größte Raubtier und so brauchte es nur 27 Jahre von ihrer Entdeckung bis zum Aussterben der Stellerschen Seekuh. Das ist erschreckend und vieles in diesem Buch lässt mich nachdenklich zurück. Ein tolles Buch, dem ich viele Leser*innen wünsche!
Das Buch ist grob in drei Jahrhunderte aufzuteilen und es beginnt im Jahr 1741. Da befindet sich der deutsche Arzt Georg Wilhelm Steller bei der Großen Nordischen Expedition und strandet auf der Beringinsel. Dort entdeckt er die später sogenannte Stellersche Seekuh und beschreibt sie zum ersten Mal naturwissenschaftlich. Im zweiten Teil begleiten wir Johan Hampus Furuhjelm und seine Frau zu seiner Aufgabe als finnischer Gouverneur im russischen Alaska – allein hier war schon so viel politisch Neues und Interessantes für mich zu googlen! Die Kolonie macht ihm Sorgen, es läuft nicht so gut, wie erwartet, die Otter werden immer weniger und die Suche nach der bereits ausgestorbenen Stellerschen Seekuh ist auch erfolglos, bis er doch endlich ein Skelett dieser erhält und nach Finnland schicken kann… Professor Alexander von Nordmann hingegen braucht wegen seines schwindenden Augenlichts nun Hilfe bei der Zeichnung seiner Spinnenfunde und anderer naturwissenschaftlicher Funde und trifft eine für die Zeit eher ungewöhnliche Entscheidung, die auch heute noch unser Bild von Dingen beeinflusst. Genau wie der dritte Teil, denn hier wird uns der Ornithologe John Grönvall im Jahr 1952 vorgestellt. Sein Engagement für Vogelschutz vor den Inseln von Helsinki ist bemerkenswert, genauso wie seine Kenntnisse der Eierrestauration im Eiermuseum. Und nun soll er das Skelett der Seekuh für eine Ausstellung im Naturkundemuseum Helsinki restaurieren.
Dieses Buch hat mich wirklich begeistert. Iida Turpeinen zeigt uns in diesen drei Teilen, wie Mensch und Natur zusammenspielen und wie ein System sich verändern kann, wenn sich nur ein Faktor verändert. Auch die Sammelwut von Naturforschern oder die Intentionen von Naturkundemuseen werden von einer anderen Seite beleuchtet. Oder wie man obwohl die richtige Fakten auf dem Tisch liegen, dennoch völlig in die falsche Richtung denken kann.
Der Mensch ist das größte Raubtier und so brauchte es nur 27 Jahre von ihrer Entdeckung bis zum Aussterben der Stellerschen Seekuh. Das ist erschreckend und vieles in diesem Buch lässt mich nachdenklich zurück. Ein tolles Buch, dem ich viele Leser*innen wünsche!