Chefin Lilibet

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wal.li Avatar

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Nach einem rauschenden Ball auf Schloss Windsor wird der Tanzpartner der Queen tot aufgefunden. Der junge russische Pianist hat keine Feinde, eigentlich, trotzdem starb er auf eine Weise, die Rätsel aufgibt. Und Rätsel sind auch etwas für die Queen. Gemeinsam mit ihrer neuen Rozie macht sie sich auf die Suche nach dem Mörder. Der Geheimdienst hat dabei einen ganz anderen Verdacht als die Chefin. Man vermutet, der russische Präsident plane ein Komplott und dieser Pianist müsse etwas damit zu tun gehabt haben. Welch unangenehme Situation für den Palast. Zumindest die Presse muss herausgehalten werden.

Natürlich kann Chefin Lilibet nicht einfach auf Mörderjagd gehen, schließlich steht sie dem Land vor und wenn herauskäme, dass sie einen Mordfall aufklärt, was für ein gefundenes Fressen für die schreibende Zunft. Aber dennoch muss sie eine Möglichkeit finden, die echten Ermittlungen in die richtigen Bahnen zu lenken. Dabei erweist sich die aus Nigeria stammende Rozie mit ihrer resoluten Art als ausgezeichnete Hilfe. Und so geht es zwischen Teegesellschaften und anderen Terminen um die Suche nach dem Täter. Und Philip ist einfach er selbst, aber das weiß Lilibet ja schon seit langen Jahren.

Der erste Fall für Queen Elizabeth, ein Unterfangen, das mit der gebotenen Diskretion angegangen werden muss. Was auf der einen Seite den Charme dieses Romans ausmacht, kann auf der anderen Seite etwas problematisch werden. Denn wegen ihrer Stellung kann die Queen nur unterschwellig Fragen stellen. Einzig ihren Gedanken kann sie freien Lauf lassen. Und so fragt man sich manchmal, wo der Fall bleibt, während man sich über die strahlende Queen freut und sich der Vorstellung von Frühstücksfrotzeleien zwischen Elizabeth und Philip bestens vorstellen kann. Auch Rozie ist ein echtes Highlight. Sie unterstützt die Queen mit einem gewissen Erstaunen über deren Normalität. Ein Erstaunen, dass man beim Lesen vielleicht auch empfindet.
Ein schöner Roman, der zwar dem Krimi-Anspruch nicht ganz genügt, aber einen humorvollen Einblick in das Leben im Palast gewährt.

3,5 Sterne