Das wirkliche Leben

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gelinde Avatar

Von

Das wirkliche Leben, von Adeline Dieudonné

Cover:
In das rosa Kaninchen kann man bestimmt viel hinein interpretieren (nicht so meins).

Inhalt:
Eine „normale“ Familie!?
Ein dominanter Vater der alle in Angst und Schrecken hält.
Ein traumatisches Ereignis, das das Gefüge in der Familie schleichend ändert.
Ein schockierendes Ende.

Meine Meinung:
Alles beginnt sehr zart und rührend emotional.
Die Bindung der Geschwister und der unbedingte Wille der Schwester ihren Bruder zu „retten“ wird sehr gut geschildert.
Dann wird es immer makaberer, ja grausam, der reinste Horror.

Wir werden mit häuslicher Gewalt, Narzissmus, Leid und Schmerz, aber auch mit Mut, Durchhaltevermögen und Liebe konfrontiert.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und wahnsinnig eindringlich. Die Gedanken und das Handeln des Mädchens wird in phantasievollen und gewaltigen Bildern und Metaphern beschrieben

Die Charaktere sind sehr vielschichtig und sehr realistisch, genauso wie die Handlung.

Autorin:
Adeline Dieudonné, 1982 in Brüssel geboren, wo sie mit ihren beiden Töchtern auch heute wieder lebt, ist von Beruf Schauspielerin. Nach mehreren preisgekrönten Erzählungen und einem erfolgreichen One-Woman-Theaterstück hat ›Das wirkliche Leben‹ die Herzen der französischsprachigen Leser im Sturm erobert: Das grandiose Romandebüt stand monatelang auf der französischen Bestsellerliste, wurde mit 14 (!) Literaturpreisen ausgezeichnet und wird in 20 Sprachen übersetzt.

Mein Fazit:
Herzzerreißend, schockierend, spannend, monströs und brutal, aber getragen und getrieben von einer tiefen unauslöschlichen Liebe.