Ein sprachliches Feuerwerk, das bewegt

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teer25 Avatar

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Am Ende des Buches musste ich erst mal kräftig durchatmen und schlucken: „Das wirkliche Leben“ gibt einen schonungslosen und sehr persönlichen Einblick in das Leben einer Familie, das alles andere als normal ist. Aus Sicht eines 10-jährigen Mädchens erzählt Adeline Dieudonn‘e von einem gewalttätigen Vater, der nicht nur begeisterter Jäger ist, sondern der sich auch am Leid ergötzt, das er seien „menschlichen Beuten“ zufügt - mit Blicken, mit Worten oder auch mit handgreiflicher Gewalt.

Es ist unglaublich, was die junge Hauptprotagonistin alles mitmacht und mit welcher Willenskraft und Stärke sie versucht, ihren kleinen Bruder zu schützen und ihm wenigstens einen Hauch von Normalität spüren und erleben zu lassen. Aber nicht nur das - auch sie selbst erbaut sich ein Schutzschild, damit sie nicht zur Beute wird.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut - sie hat die Gabe wunderschön in Bildern zu erzählen. So entsteht eine ganz persönliche Nähe zu den Hauptpersonen und zu der Geschichte. Für mich ist das Buch ein sprachliches Feuerwerk, das einen mitreißt und bewegt. Ich kann nur sagen: Hut ab vor der Autorin!

Auch das Buchcover finde ich perfekt gelungen, es ist nicht null acht fünfzehn, sondern ist von hoher Qualität. So ein Buch macht doppelt Freude. Der Hase auf dem Cover springt den Leser förmlich an und weckt die Neugierde auf das Buch. Gefreut habe ich mich auch über das Lesebändchen - ein kleines Extra, das mir bei vielen Büchern fehlt.

Von mir bekommt das Buch volle Punktzahl - inhaltlich zwar keine leichte Kost, aber eine bewegende Geschichte, die emotional berührt.