Grandios!

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danielle2107 Avatar

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“Das wirkliche Leben” erzählt die Geschichte einer vierköpfigen Familie im Verlauf mehrerer Jahre.

Der Vater trinkt gerne und zu viel und neigt zu Gewaltausbrüchen gegenüber der Mutter, welche sich ihrem Schicksal ergeben hat und weder sich noch ihre Kinder, ein Mädchen und einen Jungen, schützen kann.

Durch ein tragisches Ereignis fallen die beiden Kinder in ein Loch, aus dem sich vor allem Gilles, der kleine Bruder der Protagonistin, die in der Ich-Perspektive erzählt, nicht mehr hochziehen kann. Fortan kämpft sie mit Mut und Intelligenz darum, das Schicksal ihres Bruders wieder zum Besseren zu bewegen, gerät dabei jedoch selbst immer mehr ins Visier des brutalen Vaters.

Ich muss gestehen, dass mich das Cover nicht überzeugen konnte, allerdings habe ich bereits bei der Leseprobe festgestellt, dass es mir eine falsche Vorstellung des Textes gegeben hat, welcher fabelhaft ist. Bereits der erste Absatz hatte mich so in seinen Bann gezogen, dass ich wusste, ich muss dieses Buch lesen.

Adeline Dieudonné schreibt bildgewaltig, emotional, wirklich. Sie versteht es, den Leser auf eine Achterbahn der Gefühle mitzunehmen, auf welcher man Lebensfreude und purer Verzweiflung begegnet, aber auch Hoffnung und Kampfgeist. Die Erzählung liest sich sehr leicht und die Seiten fliegen zur so vorbei – viel zu schnell war diese schrecklich wunderbare Geschichte zu Ende, nicht jedoch ohne mich durch ein grandioses Ende glückselig zurückzulassen.