Unangenehm – geht unter die Haut!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
kimonobooks.de Avatar

Von

Ich habe "Das wirkliche Leben" gestern Nacht in einem rauschhaften Lesefest beendet und muss wirklich sagen, dass es sich hierbei um eines meiner Jahreshighlights handelt!

Es geht um eine namenloses zehnjähriges Mädchen, das mit ihrem jüngeren Bruder und der "Amöbe" – ihrer Mutter – unter der gewalttätigen Fuchtel ihres Vaters lebt und leidet. Dieser verliert regelmäßig wegen nichts und wieder nichts die Nerven und verprügelt seine Frau bis aufs Blut. Die Kinder flüchten in ihr Zimmer oder raus – raus zum Eiswagen. Bis eines Tages ein Unglück geschieht und der kleine Bruder Gilles nicht mehr der Alte ist. Über den Verlauf eines Sommers wandern seine Augen immer tiefer in seine Höhlen, er interessiert sich mehr und mehr für die Jagd seines Vaters und für dessen Gewehre. Seine Schwester sieht nur einen Ausweg: eine Zeitmaschine bauen, mit der sie an den Tag des Unglücks zurückreisen und es ungeschehen machen. Und somit Gilles' Milchzahnlächeln wiederzugewinnen. Doch als sie bald selbst in den Fokus der Gewalt ihres Vaters gerät, kommt ihr Plan ins Wanken und sie muss sehen, dass sie mit heiler Haut davonkommt – und überlebt.

Sprachgewaltig, derb und sehr brutal – ein Buch, das nichts für jeden ist, aber jeden, der sich zur Lektüre traut, verschlingen wird!