Isländische Sinfonie

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siriamaria Avatar

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Dramatischer Beginn, gnadenlose Details, typische Ausreden, die Vorstellung von einer Beziehung zerbricht und damit die Identität von Swea, die Anfang 40 neu anfangen will. Isländische Landschaftsbeschreibungen wechseln sich ab mit Personen, die in ihren Eigenarten gut erfasst werden. Wie die Lava beim Ausbruch eines Vulkans kommen alte und extreme Emotionen unberechenbar aus dem Inneren der Protagonisten plötzlich ans Tageslicht: "Lerne den Wind zu lesen! Lerne zu schwanken und nachzugeben, sonst macht der Sturm mit dir, was er will". Jede/r hat seine Geschichte, die in Fragmenten plötzlich aufbricht, Spannung erzeugt, aber erst im Laufe der 567 Seiten ergeben sie Sinn. Gänsehaut ist garantiert. Der über 70 jährige Einar kommt nach 7 Jahren zurück in sein Sumarhus und bietet zum Missfallen seines Untermieters Jon ihr Unterkunft. Der Schreibstil ist flüssig, präzise und als Leser/in wird man verführt in dieser isländischen Sinfonie zu verweilen.