Islandroman

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regenprinz Avatar

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Der neue Roman von Nina Blazon trägt mit „Das Wörterbuch des Windes“ einen wunderschönen, poetisch klingenden Titel, aber auch inhaltlich ist die oft raue, stürmische Atmosphäre der Insel toll eingefangen, finde ich. Die isländische Lebensart wird anhand einiger Nebenfiguren wie z.B. Lif ebenfalls toll dargestellt und da es ein Gegenwartsroman ist, gibt es natürlich auch Bezüge auf den Finanzcrash vor einigen Jahren und dessen Folgen für viele Isländer.
Der Roman ist facettenreich und vieles daran hat mir wirklich gut gefallen, nicht nur die Kunstaspekte, sondern z.B. auch die windfarbene freche Stute oder eigentlich alles, das sich um Mythen und Mystik in der Handlung dreht. Auch manche Details wie erwähnte Bands oder Songtitel fand ich sehr interessant (Apocalyptica schreibt sich allerdings mit c im Bandnamen und warum der finnische Tango hier wieder erwähnt werden musste, erschloss sich mir irgendwie nicht ...).
Lediglich mit Swea, der Hauptfigur, bin ich nie richtig warmgeworden, weder mit ihrem Charakter(wandel), noch mit ihrer persönlichen Geschichte. Da es aber nicht nur um Swea, sondern auch um das Leben bzw. die tragischen Familiengeschichten einiger anderer Figuren geht, fand ich den Roman trotzdem bis zum Ende unterhaltsam und lesenswert.