Höchstspannung im Steampunk-Look

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rosalie st. Avatar

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Wir befinden uns in einer Welt mit Wolkenschiffen, einer Geografischen Gesellschaft, Entdeckerfamilien, Nordermooren, einem Ort namens Südpolaris, der entdeckt werden soll, und Leuten, die in Samtmantel und Zylinder gekleidet sind. Willkommen in dieser Steampunk-angehauchten Welt, wo selbst der eine Protagonist passenderweise einen Eisenarm hat.
Grundsätzlich bin ich kein großer Fan von fantastischen Welten und schon gar nicht von der Steampunk-Ästhetik. Aber das ist reine Geschmackssache. Denn so oder so: Die Autorin versteht es, in kürzester Zeit große Spannung zu erzeugen – womit sie selbst mich nach wenigen Seiten gekriegt hat. Der Vater der Protagonisten-Zwillinge – natürlich ein Entdecker – ist nämlich verschollen und die Zeugenaussagen seiner Entdecker-Konkurrenz lassen leider vermuten, dass da draußen, auf unerforschtem Gelände, eventuell nicht alles mit rechten Dingen zugeht.
Positiv zu erwähnen finde ich darüber hinaus, dass sowohl bei den ProtagonistInnen auf Geschlechterdiversität geachtet wurde (die Zwillinge sind ein Mädchen und ein Junge), als auch die ganze Gesellschaft höchst fortschrittlich in diesem Bereich scheint. So sind beispielsweise die meisten Entdecker weiblich und Marie, die weibliche Hauptfigur, angehende Ingenieurin.
Alles in allem finde ich diesen Kinderroman höchst gelungen – und auch für erwachsene LeserInnen durchaus spannend. Er kommt vielleicht nicht ganz an einen Harry Potter heran, aber nichtsdestotrotz ein wirklich tolles Buch, nicht nur für Fans von Fantasygeschichten.