Das Wunder von Treviso

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alea Avatar

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Inhalt:

In Treviso liegt der Hund begraben. Die jungen Leute suchen das Weite, die alten Leute sterben. Geschäfte schließen und man muss schon fast gezwungenermaßen im allseits verhassten Nebenort einkaufen. Don Antonio, der ortsansässige Pastor, möchte diesen Zustand aber nicht mehr länger hinnehmen. Was kann man tun, damit endlich wieder Leben und am allerbesten auch noch ordentlich Geld in den Ort kommt? Am einfachsten geht das sicherlich mit Hilfe von Touristen, aber weshalb sollten Touristen denn Treviso aufsuchen? Bald reift in Don Antonio eine fixe Idee heran, die auch recht schnell konkrete Gestalt annimmt - ein Wunder muss her. Dazu engagiert er den begabten Schnitzer Salvatore Tarlo, der ihm eine Madonnenstatue so präparieren soll, dass sie fortan "Blut" weint. Das Vorhaben scheint zunächst Früchte zu tragen, zahlreiche Pilgergruppen strömen in das verschlafene Treviso und bringen die Wirtschaft wieder in Schwung. Don Antonio hat allerdings nicht mit dem Vatikan gerechnet. Von dort wird ein Abgesandter geschickt, der die Echtheit der weinenden Madonna überprüfen soll. Langsam bricht bei Don Antonio Panik aus. Mit Hilfe des ganzen Städtchens werden alle möglichen und unmöglichen Sachen unternommen, um die Entlarvung (die die Bürger bereits ahnen, aber nicht wahrhaben wollen) zu verhindern. Es scheint zunächst so, als würden die Trevisianer auch mit diesem faulen Zauber durchkommen. Aber das dicke Ende kommt erst noch!

Bewertung:

"Das Wunder von Treviso" ist ein sehr frisches, leichtes und flüssig zu lesendes Buch. Die Personen werden von der Autorin sehr gut und mit viel Liebe fürs Detail charakterisiert. Man kann sich wunderbar in die Geschichte und die handelnden Personen hineinversetzen. Sie wirken sehr authentisch und jede hat seine/ihre Eigenarten, die ihn/sie einzigartig machen. Sei es Don Antonio, der dann doch öfter mal gern zu tief ins Glas Rotwein sieht oder Maria, seine Schwester, die nach vielen Jahren zurück nach Treviso kommt, um ihrem Bruder mit dem Haushalt zu helfen und dabei ganz im Nebenbei in Luigi, dem örtlichen Friseur, eine späte große Liebe findet. Ein bisschen eigenartig finde ich, dass der verstorbene Vorgänger von Don Antonio, immer mal wieder Auftritte als ins Gewissen redender Geist hat. Ich bin der Meinung das hätte man sich sparen können und es macht die Geschichte etwas komisch. Ansonsten fand ich das Buch wie erwähnt recht schön und zum Träumen von Italien und der Toskana bestens geeignet.