Das Wunder von Treviso

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andrea dorothea Avatar

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Treviso, ein idyllischer, oder besser gesagt, verschlafener Ort in der norditalienischen Provinz. Dem findigen Dorfpfarrer Don Antonio gefällt es ganz und gar nicht, dass immer mehr junge Leute aus seinem Ort wegziehen und immer mehr Geachäfte schließen müssen. Er weiß nicht, was er dagegen tun kann, bis ihm eines Tages ein Zeitungsartikel in die Hände fällt. Hier wird von einer Mutter Gottes in den Anden berichtet, die blutige Tränen weint. Das bedeutet für Don Antonio nur eines: ein Wunder muß her, und zwar sofort. Egal, ob das ein Wink des Himmels oder eine Verführung des Teufels ist, er begibt sich direkt in die Krypta seiner Dorfkirche und sucht nach der Madonnenstatue, die nach Kriegsende beschädigt und geschändet dort abgestellt wurde. Kurzerhand wird sie vom Tischler Salvatore hergerichtet und präpariert. In der Kirchennische schließlich weint auch die Madonna von Treviso blutige Tränen. Das Wunder ist perfekt. Pilger aus aller Welt strömen in den einst verschlafenen Ort und stellen das Leben der Einwohner komplett auf den Kopf. Das geht natürlich alles so lange gut, bis der Vatikan einen Gesandten schickt, um das Wunder auf Echtheit zu prüfen.

Ganz nebenbei entspinnt sich noch die späte Liebe zwischen Don Antonios Schwester Maria und dem Friseur Luigi. Die Hochzeit der beiden ist schließlich der krönende Abschluß des ganzen und somit gibt es doch noch etwas "Wunder"-bares in Treviso.

 

Susanne Falk versteht es ganz hervorragend mit viel Leichtigkeit und feinem Humor von der italienischen Seele zu erzählen. Insgesamt erinnert die Geschichte, besonders durch den Geist Don Ignazios, sehr stark an Don Camillo. Das nostalgische Cover "mit Herz" lädt den Romantiker zum Träumen ein. Die kurzen Kapitel verleiten immer wieder zum Weiterlesen. Außerdem ein Pluspunkt: das handliche Format. So ein Buch kann wirklich überall dabei sein. Es paßt in jede Handtasche.

Alles in allem im wahrsten Sinne des Wortes, eine wunderbare Urlaubslektüre, ob unterwegs oder zuhause. Italien ist doch immer wieder eine Reise, oder zumindest einen Traum wert.