eine nette Sommerlektüre

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leselaune Avatar

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"Das Wunder von Treviso " ist ein netter, unterhaltsamer Roman, den man in einem Rutsch lesen kann.

Ein kleines Dorf in Norditalien,, ruhig und wenig bekannt,versinkt in seiner Bedeutungslosigkeit. Die jungen Leute sind alle verzogen, viele Geschäfte haben geschlossen, da sich der Umsatz nicht lohnt.Da ist doch das Nachbardorf Castello della Liberta besser dran, hat dort Mussolini doch einmal Halt gemacht und das Dorf kann mit seiner kommunistischen Vergangenheit punkten.Die Touristen bringen Geld ins Dorf, sodass sich das Leben für die Geschäftleute dort lohnt.

Don Antonio, Pfarrer von Treviso,will diese Verhältnisse auch für sein Dorf und so sorgt er umgehend für ein Wunder. Die im 2. Weltkrieg geschändete Marienstatue, der man die Augen ausgeschossen hat, wird aus dem Schuppen geholt, mit einem Mechanismus versehen, damit sie auf Knopfdruck, blutige Tränen weint. Der Erfolg folgt auf dem Fuße. Die Presse reagiert sofort und so wird Tresiso innerhalb kürzester Zeit zum Touristenmagneten. Die Ruhe dieses verschlafenen Dörfchens ist dahin und der Euro rollt.Wenn da nicht der Abgesandte des Vatikans, Francesco di Renzi wäre, der sich von der Richtigkeit dieses Wunders überzeugen will.

Einen netten und flüssig geschriebenen Roman, der die Ähnlichkeiten mit Don Camillo und Peppone nicht leugnen kann,liefert die Autorin hier ab.Die Veränderungen, die mit diesem Wunder innerhalb des Dorfes vor sich gehen, werden charmant und humorvoll beschrieben.Das Dorf ensteht vor den Augen des Lesers und die sich anbahnende Liebesgeschichte zweier Protagonisten, gibt dem Ganzen noch ein bisschen Würze, zumal es sich um schön ältere Herrschaften handelt, was in Romanen ja eher selten ist.Die Personen des Dorfes sind gut beschrieben und am liebsten würde man seinen Koffer packen und die Geschichte vor Ort erleben.

Eine nette Sommerlektüre,nicht mehr und nicht weniger.