Wunder in der Provinz

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spreeperl Avatar

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Ein wunderschöner Roman um Wunder und Versuchungen.

Don Antonio liest in der Zeitung von einem "Wunder" in den Anden und vom sogleich eingerichteten Spendenkonto. Wäre das nicht eine Möglichkeit dem Dorf Treviso und auch der Kirche zu etwas mehr Bekanntheit zu verhelfen und vielleicht auch die Kasse zu füllen. Denn das Dorf und die Kirche haben schon bessere Zeiten gesehen. Da kommt der Tischler Salvatore in Haus. Ist das nun ein Wink Gottes oder die Versuchung des Teufels. Im Keller findet sich eine schlecht erhaltene Madonnenstatue und diese wäre doch für ein Wunder gut. Und tatsächlich steht bald darauf eine weinende Statue in der Nische der Kirche. Dieses "Wunder" zieht auch tatsächlich Pilger aus aller Welt an und der verschlafene Ort Treviso erwacht zum Leben und bekommt sein Wirtschaftswunder. Denn über die Pilger findet auch das Geld den Weg nach Treviso. Aber wie bei Vielem bringt der Umbruch nicht nur Vorteile.

Susanne Falk hat mit ihrem Erstlingswerk ein wunderbar lustiges, ironisches und auch selbstironisches Buch geschaffen. Anhand des Don Antonio, des Trattoriabesitzers Massimo, Vitos vom Supermark und des Bürgermeisters lernen wir Treviso und seine Bewohner kennen und lieben.

Mit dem Friseurs Luigi und der Schwester des Pfarrers Maria bekommt der Leser auch eine zarte Liebesgeschichte. Trotz des reiferen Alters der Bewohner strahlen sie eine Lebendigkeit und Lebensfreude aus und es gibt auch einige Schlitzohren dabei.

Man merkt, dass Susanne Falk die italienische Mentatilät kennt und hat sie uns sehr liebenswürdig erzählt. Die deutsche Mentalität hat sie auch gekonnt auf die Schippe genommen. Im Buch sind viele wunderbare Szenen zum Lachen. Und ein Gedanke bleibt im Kopf, lohnt die ganze Jagd nach Geld?!