Langatmig

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Ich hatte mich sehr darauf gefreut, den Thriller „Das zweite Kind“ des italienischen Autors Marco De Franchi zu lesen, weil ich gerne Literatur aus Italien lese und ich mich auch gerne abseits meiner sonstigen Lesegewohnheiten bewege. Leider war ich letztendlich dann doch enttäuscht von diesem Buch. Die ersten 200 Seiten fand ich durchaus gut zu lesen und es hat sich nach und nach eine Spannung aufgebaut. Als diese jedoch ihren Höhepunkt überschritten hat – man denkt, der Fall ist nun gelöst – wurde das Lesen mehr und mehr zu einem zähen Kraftakt und ich habe viele Seiten quergelesen. Ich hatte das Gefühl, dass unbedingt noch Seiten gefüllt werden mussten und so immer wieder neue Wendungen eingebaut wurden; für mich wäre hier weniger mehr gewesen. Auch das Ende war irgendwie enttäuschend und unbefriedigend. Außerdem habe ich das Verhältnis der beiden Protagonisten Valentina und Fabio zueinander als fast schon unerträglich klischeehaft empfunden und als es zu dem vorhersehbaren Kuss kam, hätte ich das Buch am liebsten weggelegt. Während des Lesens bin ich ein paar Mal über Ausdrücke gestolpert, die mir nicht geläufig sind (zum Beispiel Seite 69: „…ihre…plierigen Augen“) und die mich rätselnd zurückgelassen haben.
Alles in allem war das Buch für mich einfach zu langatmig und in gewisser Weise haben mich die oben genannten Punkte zu sehr gestört, um die Lektüre unvoreingenommen zu beenden.