Sehr spannend und nervenaufreibend

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philo Avatar

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Ich habe lange keinen solch spannenden und nervenaufreibenden Thriller gelesen. Das mag daran liegen, dass er von einem Kriminalbeamten geschrieben wurde und deshalb nach meinem Dafürhalten viel Kenntnis in den Alltag der Ermittler enthält und einen Einblick in deren schwierige Arbeit gibt. Nicht selten geraten die Kriminalisten in große Gefahr.

Nachdem ein Junge völlig nackt und unterkühlt im Wald aufgegriffen wird, wird schnell klar, dass er sich durch seine Flucht einem Kindesentführer entzogen hat. Valentina Medici wird von der SOC in Rom in den kleinen Ort Volterra geschickt, um sich der Sache anzunehmen und schnell wieder zurückzukehren. Dort trifft sie auf Fabio Costa, der beim SOC in Ungnade gefallen ist und nach Volterra strafversetzt wurde. Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen und beschließen gemeinsam zu ermitteln. Es folgen weitere Entführungen und schnell wird klar, dass es sich um einen Serientäter handeln muss. Valentina beschließt, sehr zum Unmut ihres Vorgesetzten in Rom, in Volterra zu bleiben. Mit Hilfe von Costas Erfahrungen und einem weiteren Team an Kollegen deckt sie Fälle von Vermissten auf, deren Verschwinden Jahre zurückliegen. Es gibt zwar eine Personenbeschreibung, aber der Gesuchte ist nicht zu fassen. Die Ermittler geraten immer mehr in einen Abgrund von menschlicher Grausamkeit. Der Autor lässt seine Leser teilnehmen an den unmenschlichen Vergehen der Täter an ihren Opfern. Hier wird dem Leser einiges an Nervenstärke abverlangt, aber man kann sich dem Geschilderten nicht entziehen.

Dass der Autor sich auch Zeit für seine Ermittler nimmt und den Lesern Einblick in deren Privatleben gibt, lässt erkennen, mit welchen Problemen diese zu kämpfen haben.

Dieses Buch sollten alle Thrillerfans lesen, weil er neben der eigentlichen Geschichte noch so viel Hintergrundwissen über die kriminalistische Ermittlungsarbeit enthält. Das fand ich besonders interessant. Ich kann das Buch nur empfehlen.