poetisch und gefühlvoll

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elle2222 Avatar

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Wenn man nicht mehr an die wahre Liebe glaubt oder sogar der Meinung ist, dass sie tot ist, braucht es jemanden, den einem vom Gegenteil zu überzeugen versucht.

Dieser jemand ist Ben für Florence.

Florence ist Ghostwriterin einer berühmten Autorin von Liebesromanen. Seit ihrer letzten Trennung steckt sie in einer Schreibblockade, obwohl sie eigentlich ein neues Buch fertig schreiben sollte, weswegen ihr neuer Lektor auch ihre Schreibbblockade nicht akzeptieren will.

Als jedoch Florence Vater stirbt, lässt diese alles stehen und liegen, um ihrer Familie, die noch immer in der Kleinstadt lebt, in der sie aufgewachsen ist, beizustehen. Dort angekommen, bekommt Florence Besuch von ihrem neuen Lektor Ben, der aber alles andere als lebendig ist. Ben ist tot und Florence teilte bis zum Tod ihres Vaters ein Geheimnis mit ihm. Nämlich, dass sie Geister sehen kann, die noch eine Aufgabe zu erledigen haben und in Bens Fall, scheint es seine Aufgabe zu sein, sie davon zu überzeugen, dass die Liebe nicht tot ist.

Während dem Lesen des Romans «dead romantics», aus der Feder der amerikanischen Autorin Ashley Poston habe ich geweint, gelacht und mich frisch verliebt, in die Geschichte, die Protagonisten und das Setting, aber vor allem auch in den wundervollen, poetischen Schreibstil der Autorin. Ashley Poston verwendet Metaphern und andere Stilmittel an den richtigen Stellen, so dass ihre Worte die Gefühle der Charaktere, die Dialoge und Beschreibungen nur noch lebhafter wirken lassen. Der Schreibstil ist aber auch nicht «nur» poetisch und ernst, sondern auch oftmals sehr humorvoll. So hat mich Florence Geschichte definitiv nicht kalt gelassen. Das Buch war für mich persönlich eine Achterbahnfahrt der Gefühle, da es viele Auf und Abs in Florence Geschichte gibt.

Ich habe mich während dem Lesen des Buches mehrmals dabei ertappt, wie ich mir Gedanken darüber gemacht habe, wie das Buch ausgehen würde. Nein. Nicht nur beim Lesen. Leider musste ich «dead romantics» viel zu oft aus der Hand legen, jedoch war ich auch dann in Gedanken oft bei dem Buch und fragte mich, wie es wohl weitergehen und enden würde und ich kann euch versichern, auch jetzt, nachdem ich das Buch vor ein paar Tagen beendet habe, denke ich auch jetzt noch über Florence Geschichte nach, während sich ein bittersüsses Gefühl in mir ausbreitet.

Das Ende war meiner Meinung nach perfekt und die Geschichte hatte alles, was ich persönlich an einer Liebesgeschichte so sehr liebe. Hoffnung, aber auch die Frage, was Liebe denn eigentlich ist und bedeutet, sind zentrale Themen der Geschichte. Ich liebte es auch sehr, wie Liebe in diesem Buch «nicht» nur in Form der romantischen Liebe behandelt wurde, sondern auch in Hinsicht auf die familiäre Liebe und der Liebe, die man gegenüber seinen Freunden verspürt.

Auch wenn das Buch eine gewisse Leichtigkeit hatte, da es sehr leicht und schnell zu lesen war, gab es auch sehr viele schwere Themen, die im Buch behandelt werden, wie zum Beispiel Verlust und Enttäuschungen, durch die die Protagonisten gehen müssen oder mussten. Es geht auch um zweite Chancen und Neuanfänge. Dass es wichtig ist, einmal innezuhalten und sich eine Pause vom Leben zu nehmen und darüber, was einem überhaupt wichtig ist, nachzudenken.

Das vermutlich schwerste Thema, das im Buch behandelt wurde, war der Tod, der in diesem Buch sehr stark behandelt wird, so auch Fragen, wie, was nach dem Tod auf uns zukommt und was der Tod und der Umgang damit für die Angehörigen bedeutet.

Ein weiteres zentrales Thema, das ich an dem Buch sehr mochte, war, dass die Protagonistin Schriftstellerin ist und sich somit auch viel in dem Buch um das Schreiben und den Buchmarkt dreht.

Die Liebesgeschichte ist wirklich wunderschön und entwickelt sich meiner Meinung nach sehr passend. Von Anfang an war eine gewisse Anziehung zwischen dem späteren Liebespaar spürbar und mit der Zeit, während sich die Charaktere besser kennenlernten, auch die sich entwickelnden Gefühle.

Die Charaktere sind sehr lebhaft und sympathisch (oder die meisten auf jeden Fall (ihr seht dann schon, wenn ihr das Buch lest)), so dass ich sie nur in mein Herz schliessen konnte.

Florence mochte ich als Protagonistin sehr. Gerade auch, weil sie alles andere als perfekt ist. Im Verlauf der Geschichte kommt sie immer mehr mit sich selbst und ihrer Vergangenheit ins Reine und wird zu einer noch stärkeren Persönlichkeit, die das tut, was für sie stimmig und richtig ist. Florence ist dementsprechend auch eine sehr nachvollziehbare und authentische Protagonistin.

Die Unterschiede der Settings mochte ich sehr, da Florence in New York lebt, aber zurück in die Kleinstadt, in der die aufgewachsen ist, geht, um ihrer Familie wegen dem Tod ihres Vaters beizustehen. Die Kleinstadt wurde sehr detailreich und mit viel Liebe gestaltet, auch wenn sie nicht den gesamten Schauplatz der Geschichte darstellt.

Nicht zuletzt hat mir das Buch natürlich auch einfach unglaublich gefallen, weil das Geisterthema meiner Meinung nach unglaublich gut umgesetzt worden ist. Ich wurde in erster Linie aufmerksam auf das Buch, weil es sich um eine Liebesgeschichte mit Geistern handelt und mich das unglaublich neugierig gemacht hat und ich bin unglaublich froh darüber, das Buch gelesen zu haben, da ich es wirklich sehr geliebt habe. Ausserdem finde ich das Cover zum Buch sehr passend, mit den lebhaften Farben, da das Buch trotz dessen, dass der Tod ein grosses Thema darstellt, nur so vor Leben sprüht. Deswegen mag ich das Cover auch so gerne, auch aber weil die Details auf Themen der Geschichte anspielen. Ich habe zwar teilweise die Wendungen vermutet, jedoch wurde ich auch desöfteren von den Wendungen überrascht und habe von der ersten Seite an, bis zur letzten Seite mitgefiebert. Die Geschichte von Florence liess sich einfach lesen, hat aber auch sehr viel Tiefe, nicht zuletzt durch den wunderschönen, poetischen Schreibstil der Autorin. Somit vergebe ich dem Buch auch fünf Sterne.