Pageturner

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Dear Amy von Helen Callaghan, 400 Seiten erschienen im Droemer Knaur Verlag. Ein rasanter Psychothriller.
Margot Lewis ist Lehrerin, außerdem führt sie in einer Tageszeitung die Kolumne „Dear Amy“. Eine ihrer Schülerinnen Katie Browne verschwindet spurlos. Das nimmt sich Margot sehr zu Herzen, noch dazu als sie in ihrer Funktion als Kummerkastentante einen Hilferuf von Bethan Avery erhält. Dabei handelt es sich ebenfalls um ein Mädchen, deren Verschwinden aber schon Jahre zurückliegt. Bethan verschwand vom Krankenbett ihrer Großmutter und von ihr wurde nur ein blutiges Nachthemd gefunden. Die Behörden gehen davon aus, dass die Schülerin längst tot ist. Als Margot sich mit diesem Brief an die Polizei wendet, wird sie nicht ernst genommen. Erst als ein zweiter und auch noch dritter Brief sie erreicht kommen die Ermittlungen in Gang. Martin Forrester ein Ermittler und sein forensisches Team, die sich mit historischen Analysen befassen, schließen Margot in ihre Nachforschungen mit ein, ein Graphologe bestätigt die Echtheit der Hilferufe. Inzwischen geht es Margot immer schlechter ihr Ehemann mit dem sie in Scheidung lebt versucht sie finanziell auszunehmen, außerdem ist sie selbst mit einer psychischen Krankheit geschlagen, leidet an Panikattacken. Auf eigene Faust setzt sie ihre Medikamente ab. Immer mehr verbeißt sie sich in die Aufklärung dieser Fälle. Dass sie sich selbst damit in Gefahr bringt bleibt nicht aus. Als eine Suchmeldung übers Fernsehen erscheint, bei der Margot selbst an die Mithilfe der Bevölkerung appelliert, wird der Entführer auch auf sie aufmerksam.
Das Werk teilt sich in 31 Kapitel. Die Spannungskurve die schon im Prolog aufgebaut wird, bleibt bis zur Aufklärung des Falls am Schluss gleichbleibend spannend. Callaghan schaffte es durchgehend mich an das Buch, welches sehr flüssig geschrieben ist, zu fesseln. Die letzten 100 Seiten habe ich in einem Rutsch durchgelesen ich konnte das Buch tatsächlich nicht mehr aus der Hand legen. Es liegt in diesem Fall eine Erzählung aus der Ich-Perspektive vor und zwar, abwechselnd aus der Sicht von Margot, Katie und am Ende auch noch aus der des Täters - grandios. Als Stilmittel wurde wörtliche Rede, kursiv geschriebene Wörter und sogar ein Facebook Feed verwendet, dies verleiht dem Werk Lebendigkeit und Spannung. Auch die Briefe wurden im Wortlaut eingefügt. Die einzelnen Kapitel sind nicht zu lang und durch Absätze geteilt, dadurch ist die Geschichte sehr übersichtlich und lässt sich Seite für Seite sehr schnell lesen.
Die Personen wurden von der Autorin sehr lebendig geschildert. Besonders die Erlebnisse von Katie haben mich berührt ihre Panik und Angst haben mich nicht mehr in Ruhe gelassen. Der fulminante und unerwartete Schluss war der krönende Abschluss eines rundherum bemerkenswerten Psychothrillers, bei dem selbst das Cover, mit seiner gelungenen Farbgestaltung und dem mysteriösen Bild sehr überzeugend wirkt.
Ich gebe sehr gerne 5 von 5 Sternen und empfehle dieses Buch jedem Leser, der Freude an geheimnisvollen Psychothrillern hat.