Enemies-to-lovers-Story in einer unperfekten Welt

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elchi130 Avatar

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Avena, Xavier und Finn haben als Kinder regelmäßig Zeit miteinander verbracht. Doch im Abschlussjahr der Easton High sind Finn und Xavier die Könige der Schule und des Basketballteams. Avena hingegen ist die unsichtbare, graue Maus. Doch dann vergisst Avena einen Brief, in dem sie anonym ihren ganzen Frust und ihre Wut ausgelassen hat, in einem Gedichtband. Als sie das Buch wieder in die Hände bekommt, hat ihr jemand geantwortet. So beginnt eine anonyme Brieffreundschaft, in der die beiden Schreiber sich gegenseitig die größten Geheimnisse verraten. Doch dann findet Avena heraus, dass Xavier der geheimnisvolle Schreiber ist.

Dreiviertel des Buches haben mich völlig mit sich gerissen. Die Annäherung von Avena und Xavier hatte alles, was ich an einer guten Enemies-to-lovers-Geschichte liebe. Gute Sprüche, intensive Spannung und man spürt beim Lesen, wie die Luft zwischen den beiden brodelt. Zudem hat die Autorin Eliah Greenwood es geschafft, ein paar Liebesszenen zwischen den beiden zu schreiben, die mich absolut elektrisiert haben.

„Dear love I hate you“ wartet mit zahlreichen schwierigen Themen auf. Angenehm fand ich, dass diese nicht alle „pädagogisch wertvoll“ aufgearbeitet wurden. Dadurch kam mir die Szenerie sehr realistisch vor. Auf Parties junger Menschen wird oft zu viel Alkohol getrunken und von manchen Kids werden auch Drogen konsumiert. Wie im Buch sind wir alle auch im „Real Life“ netten und gemeinen Klassenkameraden begegnet. Außerdem gehören wechselnde Beziehungen, bedeutungsloser Sex und Flirtereien zum Ausprobieren von Teenies dazu. Dabei gerät man dann auch schon mal in eine Beziehung, die toxisch ist, oder an einen Typen, der nicht gut mit einem umgeht. Diese Erfahrungen gehören oft leider zum Erwachsen werden dazu.

Doch zum Ende des Buches haben für mich die Dramen zu sehr dominiert. Die Personen, mit denen Avena und Xavier sich auseinandersetzen mussten, waren mir zu manipulativ, verlogen und egozentrisch. Wenn es mal eine Person gibt, die sich so benimmt, okay. Aber wenn es gleich mehrere sind, empfinde ich es als sehr anstrengend.

Gelesen wurde das Hörbuch von Martha Kindermann und Florian Schmidtke. Martha Kindermann könnte ich ewig lauschen. Sie hat eine tolle Stimme und betont perfekt. Für mich hat sie Avena meisterhaft verkörpert. Florian Schmidtke hat mir ebenfalls gut gefallen. Er hat Xavier sehr gut dargestellt. Insgesamt hätte ich mir mehr Szenen aus Xaviers Sicht gewünscht, um ihn und seine Sicht besser verstehen zu können.

Alles im allem hat mir die Geschichte jedoch gut gefallen. Die Autorin konnte mich für die Geschichte von Avena und Xavier begeistern. Ich bin gespannt, ob sie das mit Finn und Dia im zweiten Teil ebenso erreicht.