Insel des Todes

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misspider Avatar

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Das Buch wird auf zwei Zeitebenen erzählt und hat dadurch gleich mal einen Pluspunkt von mir bekommen, da ich diese Erzählweise sehr mag. Wenn sich die Handlung in Gegenwart und Vergangenheit ähneln oder aufdecken, ist das immer sehr spannend und man kann miträtseln. Der Schreibstil war anfangs etwas eigenartig, da die Kombination aus historischem Krimi und jugendlicher Erzählweise so unterschiedlich wirkten, aber ich kam schnell in den Lesefluss und auch Marlowes oft wilde Gedanken- und Handlungssprünge konnten mich bald nur noch zum Schmunzeln bringen. Fand ich Marlowe anfangs etwas nervig, konnte mich ihre unbeholfene Art jedoch bald für sich einnehmen und ihr unsicheres Verhalten, vor allem aber ihre Entwicklung zu einer echten Persönlichkeit im Verlauf des Buches, war bemerkenswert.
Der historische Todesfall war sehr spannend, dramatisch und letztlich unerwartet, und ich wäre gerne noch tiefer in das Leben dieser merkwürdig tragischen Familie eingetaucht. Der Erzählstrang in der Gegenwart war dagegen vertrauter und irgendwie leichter, was wohl daran liegen mochte, dass so viele junge Leute untereinander waren. Aber auch hier gab es Drama um einen tragischen Todesfall der jüngeren Vergangenheit und die Rolle, die die einzelnen Jugendlichen dabei spielten. Auf jeden Fall war dieses Buch sehr ungewöhnlich geschrieben und die Handlung vermochte zu überraschen, daher werde ich es in guter Erinnerung behalten.