Nichts ist, wie es scheint

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liki Avatar

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„Death at Morning House“ von Maureen Johnson überzeugt besonders durch seine unheimliche Atmosphäre und ist stellenweise auch sehr spannend. Mich hat von Anfang an mehr der Handlungsstrang in der Vergangenheit interessiert, so dass ich mich immer auf das nächste Kapitel aus dem Jahr 1932 gefreut habe. Einige Handlungen des Ralston-Vaters konnte man schon vorhersehen, aber die ganze kriminelle Vergangenheit der Familie kam eher überraschend und war auch mitreißend geschrieben.

Mir hat leider Marlowes Geschichte in der Gegenwart nicht gefallen - sie war sehr unsympathisch und hat auch meistens nicht nachvollziehbar gehandelt. Daher ist es mir schwer gefallen, mich mit ihr zu identifizieren. Zudem fand ich die Handlung während des Sturms auf der Insel sehr unglaubwürdig. Hier hätte ich mir eine nahbarere Protagonistin gewünscht.

Im Buch kommt an einer Stelle eine nicht-binäre Person vor. Ich habe darüber noch nie in einem deutschen Buch gelesen (sonst nur in englischen Büchern) und frage mich, ob das sprachlich noch besser gelöst werden könnte, um den Lesefluss weniger zu unterbrechen. Nichtsdestotrotz merkt man aber, dass die Autorin sehr stark auf die Diversität ihrer Charaktere im Bezug auf geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung geachtet hat, was ich sehr löblich finde.

Insgesamt ist es eine leicht gruselige Story, die sich fürs Lesen rund um Halloween eignet.